Unerhörtes Glück. Verschollene und wiederentdeckte Funde aus den Fürstengräbern von Lübsow (Lubieszewo, pow. Gryfice, woj. zachodniopomorskie, PL)

Zusammenfassung Zwischen 1942 und 1944 wurden die wertvollsten Teile der Sammlung des Pommerschen Landesmuseums Stettin aus Furcht vor Bombardements und dem Verlust von Kulturgütern in ausgewählte Auslagerungsorte evakuiert und in die Obhut von vertrauenswürdigen Personen, hauptsächlich Vertretern bekannter pommerscher Grundbesitzer, belassen. Einer dieser Auslagerungsorte war das Gut Moltow (heute Mołtowo). Die nach Moltow evakuierten Funde waren zwischen den späten 1940er und frühen 1970er Jahren unter unbekannten Umständen aus dem Gutshaus entfernt worden. Sie beweisen, dass diese nach Kriegsende zumindest für einige Jahre an dem Ort, an dem sie vor 1945 deponiert wurden, in gutem Zustand erhalten geblieben und in den folgenden Jahren verstreut und teilweise zerstört sein dürften. Im Jahr 2016 wurden in Moltowo im Bereich einer als Müllhalde genutzten Sandgrube zufällig Funde entdeckt, die Inventarnummern des Pommerschen Landesmuseums tragen. Sie wurden von Mitarbeitern des Muzeum Narodowe Szczecin und des Polnischen Waffenmuseums in Kołobrzeg fachgerecht geborgen. Zu diesen zählen auch Funde aus drei älterkaiserzeitlichen Fürstengräbern von Lübsow (Lubieszewo). Sie werden hier vorgestellt und beschrieben und bilden eine Ergänzung zur 2010 vorgelegten Monografie zu den Gräbern von Lübsow.