DISKURSANALYSE DER KRISENKOMMUNIKATION DES UNTERNEHMENS VINTED IN LITAUEN UND DEUTSCHLAND

Wenn in einem Unternehmen oder einer Institution eine Krise auftritt, wird diese in den meisten Fallen nicht sofort als Krise bekannt gemacht, auch wenn sich die Zeichen der Krise schwer ubersehen lassen. Erst nachdem die Krise uberstanden worden ist, kommt dieses Wort offentlich in Gebrauch. So war es auch im Fall von Vinted. In dem vorliegenden Beitrag wird die externe Krisenkommunikation von Vinted als Mutterunternehmen (LT) und Kleiderkreisel (KK) als Tochterunternehmen (DE) untersucht, denn insbesondere im Hinblick auf die sprachlichen Aspekte der Krisenkommunikation fehlen immer noch eingehende Untersuchungen zu diesem Thema. Die Daten zur Krisenkommunikation des Unternehmens Vinted sind dem Wirtschaftsnachrichtenportal www.vz.lt entnommen worden, und die Daten fur die Analyse der Tochterfirma KK stammen aus den deutschsprachigen Foren des Unternehmens. Die Wahl von verschiedenen Quellen zur Erhebung von Daten hangt mit der Art der Krise bzw. mit der Frage zusammen, wo und wie das Unternehmen mit der Offentlichkeit kommuniziert, wenn es sich um eine langsam brennende Krise oder eine plotzlich eintretende Krise handelt. Mithilfe der Diskursanalyse wurde die litauischsprachige und deutschsprachige Unternehmenskommunikation detailliert analysiert und miteinander verglichen, um erlautern zu konnen, welche Krisen es in den Unternehmen gab und welches Krisenkommunikationsmodel fur die jeweilige Krise gewahlt wurde. Da die Daten aus den Jahren 2016 bis 2017 (Vinted) und 2014 bis 2016 (KK) stammen, konnten auch der Ausgang der Krise evaluiert und die nachfolgende Situation des Unternehmens kommentiert werden. Im Jahr 2019 hat ein neuer Kapitalgeber in das Start-Up investiert, sodass Vinted zum ersten Unicorn in den baltischen Landern aufstieg. Da das Start-Up im Jahr 2020 weiterhin wachst, ist die Annahme moglich, dass in der fruheren Zeit eine entsprechende Managements- und Kommunikationsstrategie gewahlt wurde. https://doi.org/10.2478/sm-2021-0007