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Abstract
In der psychoanalytischen Literatur werden virtuelle Begegnungen häufig als ›entkörpert‹ beschrieben. Aufgrund dieser weitverbreiteten Vorstellung lassen wir uns auch in der klinischen Praxis vorschnell überzeugen, dass der Körper im virtuellen Setting abwesend ist und die Wahl des Virtuellen einen Rückzug von der Realität einer verkörperten Existenz darstellt. Anhand von Literatur und einem mit Abstand neu gelesenen Traum untersuche ich die Möglichkeit von Nähe im Virtuellen. Körper und Technologie verstehe ich dabei mit der Theorie José Blegers als Teil des Rahmens. Meiner Ansicht nach ist es notwendig, psychoanalytische Vorstellungen vom Virtuellen kontinuierlich zu hinterfragen und zu erweitern, um unsere Fähigkeit zum Zuhören und Träumen in diesem neuen Setting zu bewahren.