Der Einfluss von COVID-19 auf den Strafvollzug – Ergebnisse einer internationalen Bestandsaufnahme und kriminal- bzw. strafvollzugspolitische Schlussfolgerungen
{"title":"Der Einfluss von COVID-19 auf den Strafvollzug – Ergebnisse einer internationalen Bestandsaufnahme und kriminal- bzw. strafvollzugspolitische Schlussfolgerungen","authors":"Frieder Dünkel, Stefan Harrendorf, Dirkie Smit","doi":"10.5771/0934-9200-2022-3-270","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der vorliegende Beitrag fasst die Erfahrungsberichte aus 48 Ländern des im April 2022 von den Autoren herausgegebenen Sammelbandes (Dünkel/Harrendorf/van Zyl Smit 2022) zusammen und zieht Schlussfolgerungen für Entwicklungsperspektiven des Strafvollzugs und der strafrechtlichen Sanktionspolitik vor dem Hintergrund des internationalen Kontexts, in dem die Strafvollzugsysteme mit COVID-19-induzierten Problemen unterschiedlicher Schwere umgehen mussten, unter anderem, weil bei Ausbruch der Pandemie Probleme der Überbelegung in stark differierendem Ausmaß bestanden. Die einzelnen Länder haben auf verschiedene Weise und mit unterschiedlicher Wirksamkeit auf die Pandemie reagiert. Auch wenn hierin methodisch kein natürliches Experiment zu sehen ist, gibt die differente Performance der Länder im Umgang mit der Pandemie doch einige Hinweise darauf, wie „Best Practices“ für die Zukunft aussehen sollten. Dazu gehören verstärkte Bemühungen zur Verringerung der Gefängnispopulation und ein intensivierter Einsatz moderner Technologien, um die Kontakte der Gefangenen mit der Außenwelt zu verbessern. Es wird auch auf eine bessere Entlassungsvorbereitung hingewiesen, einschließlich klarerer Rechtsgrundlagen, um rasch auf künftige Pandemien reagieren zu können.","PeriodicalId":198233,"journal":{"name":"Neue Kriminalpolitik","volume":"210 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Neue Kriminalpolitik","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/0934-9200-2022-3-270","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Der vorliegende Beitrag fasst die Erfahrungsberichte aus 48 Ländern des im April 2022 von den Autoren herausgegebenen Sammelbandes (Dünkel/Harrendorf/van Zyl Smit 2022) zusammen und zieht Schlussfolgerungen für Entwicklungsperspektiven des Strafvollzugs und der strafrechtlichen Sanktionspolitik vor dem Hintergrund des internationalen Kontexts, in dem die Strafvollzugsysteme mit COVID-19-induzierten Problemen unterschiedlicher Schwere umgehen mussten, unter anderem, weil bei Ausbruch der Pandemie Probleme der Überbelegung in stark differierendem Ausmaß bestanden. Die einzelnen Länder haben auf verschiedene Weise und mit unterschiedlicher Wirksamkeit auf die Pandemie reagiert. Auch wenn hierin methodisch kein natürliches Experiment zu sehen ist, gibt die differente Performance der Länder im Umgang mit der Pandemie doch einige Hinweise darauf, wie „Best Practices“ für die Zukunft aussehen sollten. Dazu gehören verstärkte Bemühungen zur Verringerung der Gefängnispopulation und ein intensivierter Einsatz moderner Technologien, um die Kontakte der Gefangenen mit der Außenwelt zu verbessern. Es wird auch auf eine bessere Entlassungsvorbereitung hingewiesen, einschließlich klarerer Rechtsgrundlagen, um rasch auf künftige Pandemien reagieren zu können.