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Abstract
Wenn wir etwas Neues machen sollen, schauen wir oft danach, wie andere ein ähnliches Problem gelöst haben. Jeder hat sich vermutlich schon mit Situationen und Aufgaben konfrontiert gesehen, bei denen er oder sie nicht auf Anhieb wusste, wie man am besten genau vorgehen sollte: Wir fangen also an zu googeln, fragen eine erfahrene Kollegin um Rat oder rufen einen Bekannten an. Es ist somit ein recht natürliches Vorgehen, dass wir versuchen, in unbekannten Situationen auf das Erfahrungswissen von anderen zurückzugreifen oder deren Lösungswege nachzuahmen. Schon 1890 stellte der französische Soziologie Tarde ([1890] 2009: 78) daher fest, dass „der soziale Mensch instinktiv nachahmt“. Klimaschutz ist in der kommunalpolitischen Sphäre und Verwaltung eine relativ neue Herausforderung, die auch noch mit einem zeitkritischen Faktor belegt ist: Sind bestimmte Punkte erst einmal überstritten – sogenannte Tipping Points –, dann ist der ungebremste Klimawandel nicht mehr aufzuhalten; so die Annahme (Lenton et al. 2008). Das heißt, es sollte schnell zu erfolgreichem Handeln kommen. Politiker und Verwaltungsangestellte, die mit der Implementierung neuer Klimaschutzmaßnahmen betraut sind, beziehen sich deshalb häufig auf Best Practices, um Indikatoren und Rezepte abzuleiten, wie die eigene Kommune klimaneutral werden kann (Mössner 2016). Neue Aufgaben und Probleme, gepaart mit einem gewissen Zeitdruck, führen nun dazu, dass Best Practice-Beispiele im Politikfeld „kommunaler Klima-