{"title":"Analgesie, Sedierung und Delirmanagement – Herausforderungen bei der Analgesie und Sedierung von Neurointensivpatienten","authors":"C. Jungk","doi":"10.1055/s-0041-107320","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Die sichere und effektive Analgesie und Sedierung von Neurointensivpatienten, v.a. bei erhöhtem intrakraniellen Druck, stellt eine Herausforderung dar. Voraussetzung ist die Festlegung eines der individuellen Situation angepassten Sedierungsziels (bei intrakranieller Hypertension RASS -5) und die regelmäßige Überprüfung von Sedierungstiefe und bedarfsgerechter Analgesie mit Hilfe standardisierter Monitoring-Instrumente (z.B. RASS, ggf. unter Zuhilfenahme apparativer Verfahren, und NCS). Ausreichend evidenz-basierte Sedierungs-Algorithmen existieren in diesem Patientenkollektiv nicht. Zur kontinuierlichen Analgesie können Remifentanil, Sufentanil und Fentanyl sicher eingesetzt werden, Bolus-Gaben von Opioiden sollten vermieden werden. (S-)-Ketamin kann als Opioid-Alternative oder ergänzend bei intubierten und mit einem GABA-Rezeptor-Agonisten sedierten Patienten eingesetzt werden. Propofol und Benzodiazepine können gleichermaßen sicher und effektiv eingesetzt werden bei kürzeren Aufwachzeiten für Propofol. Barbiturate eignen sich nur zur Behandlung des therapierefraktären Status epilepticus oder der therapierefraktären intrakraniellen Hypertension. Im Hinblick auf den Einsatz von Dexmedetomidin und volatilen Anästhetika besteht noch Forschungsbedarf.","PeriodicalId":296403,"journal":{"name":"Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther","volume":"41 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2015-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0041-107320","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Die sichere und effektive Analgesie und Sedierung von Neurointensivpatienten, v.a. bei erhöhtem intrakraniellen Druck, stellt eine Herausforderung dar. Voraussetzung ist die Festlegung eines der individuellen Situation angepassten Sedierungsziels (bei intrakranieller Hypertension RASS -5) und die regelmäßige Überprüfung von Sedierungstiefe und bedarfsgerechter Analgesie mit Hilfe standardisierter Monitoring-Instrumente (z.B. RASS, ggf. unter Zuhilfenahme apparativer Verfahren, und NCS). Ausreichend evidenz-basierte Sedierungs-Algorithmen existieren in diesem Patientenkollektiv nicht. Zur kontinuierlichen Analgesie können Remifentanil, Sufentanil und Fentanyl sicher eingesetzt werden, Bolus-Gaben von Opioiden sollten vermieden werden. (S-)-Ketamin kann als Opioid-Alternative oder ergänzend bei intubierten und mit einem GABA-Rezeptor-Agonisten sedierten Patienten eingesetzt werden. Propofol und Benzodiazepine können gleichermaßen sicher und effektiv eingesetzt werden bei kürzeren Aufwachzeiten für Propofol. Barbiturate eignen sich nur zur Behandlung des therapierefraktären Status epilepticus oder der therapierefraktären intrakraniellen Hypertension. Im Hinblick auf den Einsatz von Dexmedetomidin und volatilen Anästhetika besteht noch Forschungsbedarf.