Von smarten Oasen, Gameboxen und fahrenden Büchern

K. Lehmann
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Abstract

Das Jahr 1995 stellte für das Goethe-Institut eine Zäsur dar: Der Aufbruch in das digitale Zeitalter begann für das weltweit tätige deutsche Kulturinstitut mit vorsichtigen und zarten Versuchen einer Internetpräsenz. War diese zunächst vor allem auf das „Wo? Wer? Was? und Wann?“ der Kulturveranstaltungen und Sprachkurse beschränkt – also letztlich ein Mittel der Öffentlichkeitsarbeit, so wurde schnell klar, dass das Web auch als tatsächliches Wirkungsinstrument der Auswärtigen Kulturund Bildungspolitik nutzbar gemacht werden kann. Es folgten aber zunächst durchaus lebhafte Debatten darüber, was wir uns alles ersparen können, wenn wir künftig nicht mehr nur analog, sondern vor allem und verstärkt digital auftreten: Wurden so zunächst eigene gedruckte Produkte auf den Prüfstand gestellt und dann in erheblichem Maße eingestellt, erreichte die Diskussion bald auch die über 100 Bibliotheken, die das Goethe-Institut auf den fünf Kontinenten pflegte. Recht so, sagten viele, die vermuteten, dass die Goethe-Bibliotheken mit üppigen Medienbeständen von Schiller bis Böll ihre beste Zeit hinter sich haben, denn in absehbarer Zeit sei ja alles im Netz zu haben. Recht so, sagten auch die, die den Auftrag des Goethe-Instituts, „ein umfassendes und aktuelles Deutschlandbild zu vermitteln“ ausschließlich dem eigenen redaktionellen Onlineangebot von InterNationes und Goethe-Institut überlassen wollten. Nein, sagten die Kritiker, die begannen ihre Stimme zu erheben und die auch in Bibliotheken weiterhin mehr vermuteten als lange und verstaubte Regale voller Klassiker. In der langen Geschichte von Bibliotheken hat es immer wieder technische Transformationen gegeben. Keine aber war so radikal wie die digitale Transformation. Bei den digitalen Prozessen und Publikationen geht es um mehr als nur um Sichtung, Auswahl und Verwaltung, es geht um Sicherung des geistigen Eigentums, um uneingeschränkte Zugänglichkeit, um transparente Prozesse, die nicht nur durch marktwirtschaftliches Denken bestimmt werden dürfen. Entscheidend wird es sein, für die Öffentlichkeit und auch für die kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen, die Vorzüge des digitalen Mediums so mit den Standards der bisherigen materiellen Speicher zu verbinden, dass unser kulturelles Gedächtnis öffentliches Gut bleibt. Digitale Publikationen haben attraktive Eigenschaften: unter anderem flexibler Zugriff, Kombinierbarkeit von Text, Bild und Ton, leichte Aktualisier-
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1995年对歌德学院来说是一个艰巨的转折:在世界范围内工作的德国文化研究所开始进入数字时代,并且小心翼翼地尝试使用自己的网络。针对"在哪里"的谁?什么?什么时候?“对文化活动和教育政策的双关”——这最终是一种新闻宣传工具,但后来越来越明显,互联网也可以作为外交和教育政策有效的工具来加以利用。跟着但首先非常生动的辩论,讨论我们都可以避免,如果我们以后不再仅仅是模拟的,而主要是和加强数字化医疗条件:首先,变成自己的印刷产品惩罚的程度,然后是态度,讨论在不久的将来也达到了100多个图书馆,歌德在五大洲.习惯没错,很多人都说,歌德图书馆拥有大量的媒体,这些图书馆从席勒到波尔都拥有,正处于高峰,因为在可预见的未来,图书馆将会拥有一切。是的,歌德学院的人还说要把“全面、及时的德国肖像”只交给他们自己的杂志《三倒三合》和歌德学院的文字内容编辑不是,批评者说,他们的声音才开始变大。在图书馆里,结论是图书馆里的古典作品一直超过了那个被灰尘弄脏的旧书架。在图书馆历史悠久的历史中,不断出现工程变迁。但都没有数码转型那么激进。数字进程和出版物不只是观瞻、挑选和管理;知识产权保障;全面获得;透明的程序;这不仅应是市场思考的结果。将数字媒介的优点和文化和科学机构结合起来,使我们的文化记忆保持公共产品,是很重要的。数码书刊的特点很吸引人:它们有异乎异的能力,文字、图像、声音也能结合,新词也轻装现
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