Digitalisierung im Verkehr

Abstract

Mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben durch vermehrte Mobilitätschancen sowie fließender und vor allem sicherer Verkehr, so lauten die Möglichkeiten, die mit der Digitalisierung der Verkehrssysteme vielfach verbunden werden. Für all das bedarf es der Vernetzung der Verkehrsteilnehmer, die über Smartphones und Applikationen verbunden nur noch aussprechen oder auf digitalen Karten und Piktogrammen zeigen müssen, wohin oder zu wem sie zu gelangen wünschen, und die über diese Medien auch ohne Kenntnis komplexer Tarifsysteme einfachen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln erhalten oder vernetzt fahrende Fahrzeuge buchen, um ohne Zwischenfälle zum Ziel zu gelangen. Ziel dieses Beitrags ist es, aufzuzeigen, wie unterschiedliche Formen der Digitalisierung für Verkehrsteilnehmer relevant werden und schließlich in ihre Lebenswelt eingehen. Die damit verbundenen Mobilitätschancen sollen dabei ebenso Berücksichtigung finden wie Auswirkungen der damit einhergehenden weiteren Motorisierung und Automatisierung des Verkehrs und der komplexer werdenden Datenerhebung und Datenverarbeitung. Im ersten Abschnitt wird mit Hilfe des Konzeptes der Wegekette die Bedeutung des Verkehrs für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben als Teil der Lebenswelt skizziert. Mit Hilfe einiger empirischer Daten zu Wegeketten wird die Bedeutung des motorisierten Verkehrs als Teil einer Technisierung der Lebenswelt aufgezeigt. Im zweiten Abschnitt wird erörtert, wie unterschiedliche Formen der Digitalisierung alle Teile der Wegekette berühren und relevant werden, um anschließend in die Lebenswelt der Verkehrsteilnehmer einzugehen. Dabei wird auch auf die Verbindung von Digitalisierung und Automatisierung der motorisierten Verkehrssysteme eingegangen. Im dritten Abschnitt werden Akteure der Digitalisierung des Verkehrssektors mit ihren unterschiedlichen Interessen vorgestellt. Neben den Interessen der Verkehrsteilnehmer an den zunehmenden Mobilitätschancen soll aufgezeigt werden, wie die weiteren Akteure – Verkehrsunternehmen, Fahrzeughersteller, Versicherungen und staatliche Institutionen – trotz ihrer Interessendivergenzen die Digitalisierung und Automatisierung vorantreiben. Im vierten Abschnitt schließlich werden Auswirkungen der mit der Digitalisierung verbundenen Generierung sehr großer Mengen an Verkehrsdaten aufgezeigt. Abschließend folgen Zusammenfassung und Ausblick.