Einweginstrumente statt Mehrfachverwendung – Ist der Trend zu Einmalinstrumentarium in der Endoskopie ökologisch vertretbar?

Endo-Praxis Pub Date : 2022-12-01 DOI:10.1055/a-1776-3364
Taner Güner, S. Schmitt, A. Eickhoff
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Abstract

Zusammenfassung Hunderttausende gingen zuletzt während der “Fridays for future” Bewegung für mehr Ökologie und Klimaschutz auf der Straße und demonstrierten für mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit endlichen Ressourcen. Auch in Krankenhäuser und anderen medizinischen Einrichtungen nimmt dies einen immer höheren Stellenwert ein. Der Gesundheitssektor ist für 5,6% aller deutschlandweiten C02-Emissionen verantwortlich, insbesondere durch den hohen Energieverbrauch und den anfallenden Müll von 6 kg/d pro Patient. Dabei sind heute die Endoskopie-Abteilungen neben OP und Radiologie die 3. größten Müllverursacher in den Kliniken. Flexible Endoskopien stellen einen potentiellen Risikofaktor für klinisch bedeutsame Infektionen dar. Relevant sind dabei exogene Infektionen, die durch eine Übertragung von kontaminiertem Material über Endoskope und des endoskopischen Zubehörs (Zangen, Schlingen, Clips etc.) auftreten können. Der Trend zum endoskopischen Einweginstrumentarium begann vor über 20 Jahren und inzwischen sind fast alle in der flexiblen Endoskopie verwendeten Produkte Einmalmaterialien. In den letzten 5 Jahren wird vermehrt über den Einsatz von Einmal-Endoskopen diskutiert und inzwischen sind neben den bekannten Einweg-Bronchoskopen auch die ersten Einweg-Duodenoskope und Gastroskope zugelassen. Bei den grundsätzlich von jedem Patienten ausgehenden Kontaminations- und Infektionsrisiken wäre aus rein hygienischer Sicht die Nutzung von Einmal-Endoskopen für jeden Patienten wünschenswert, was aber bei der aktuellen Kosten- und Vergütungsstruktur gesundheitsökonomisch und insbesondere auch ökologisch sehr diskussionswürdig erscheint. Ob hierdurch eine höhere Patientensicherheit und bessere Behandlungsqualität erzielt wird, kann theoretisch vermutet jedoch klinisch nicht bewiesen werden. Zukünftig werden für die Beurteilung und Auswahl unserer Endoskope/Zubehör nicht nur wie bisher medizinische und ökonomische Faktoren herangezogen, sondern insbesondere auch die ökologischen Folgen verstärkt in den Fokus rücken. Die Fachgesellschaften und Ärzte aber auch die Medizinproduktebetreiber müssen sich dieser Herausforderung stellen. Zu fordern ist hier an allererster Stelle eine reale und valide Analyse des sogenannten CO2-Fußabdrucks bzw. der Klimabilanz der verwendeten Instrumente und Endoskope inklusive der Möglichkeit, diese einem adäquaten Recyclingprozess zuführen zu können.
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