{"title":"„Das war mir dann zu weit weg von der Quelle“","authors":"Judith Küper, Corrie Thiel","doi":"10.1515/sosi-2020-0005","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Reflexion gilt im Lehrer*innenbildungsdiskurs als Qualitätsgarant. Mit ihr soll das Problem routinisierten Denkens und Handelns bearbeitet werden, indem gewohnte Denk- und Handlungsmuster unter Bezug auf wissenschaftliches Wissen hinterfragt werden. Empirische Untersuchungen zeigen aber, dass Reflexion dieser Art in schulpraktischen Reflexionsformaten kaum stattfindet. Diese Beobachtung wird in dem Beitrag zum Anlass genommen, um ausgehend von einem weiten Verständnis von Reflexion als Rückbeuge auf die eigene Praxis zu untersuchen, wie sich Reflexion in der praktischen Lehrer*innenbildung vollzieht, um von hier aus den Reflexionsbegriff des Lehrer*innenbildungsdiskurses weiterzuentwickeln. Hierfür wird eine Szene aus einem Unterrichtsnachgespräch, das im Rahmen eines Unterrichtsbesuches im Kontext des Referendariats stattfand, gesprächsanalytisch ausgewertet. Anschließend wird vorgeschlagen, mit transzendierender und situierender Reflexion zwischen zwei Reflexionsformen zu unterscheiden, die jeweils eigene Leistungen in der Ausbildung von Lehrkräften erbringen. Der Beitrag schließt mit der Darstellung von Implikationen der vorgestellten Befunde für die weitere Diskussion von Reflexion in der Lehrer*innenbildung.","PeriodicalId":110821,"journal":{"name":"Sozialer Sinn","volume":"19 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Sozialer Sinn","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/sosi-2020-0005","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
Zusammenfassung Reflexion gilt im Lehrer*innenbildungsdiskurs als Qualitätsgarant. Mit ihr soll das Problem routinisierten Denkens und Handelns bearbeitet werden, indem gewohnte Denk- und Handlungsmuster unter Bezug auf wissenschaftliches Wissen hinterfragt werden. Empirische Untersuchungen zeigen aber, dass Reflexion dieser Art in schulpraktischen Reflexionsformaten kaum stattfindet. Diese Beobachtung wird in dem Beitrag zum Anlass genommen, um ausgehend von einem weiten Verständnis von Reflexion als Rückbeuge auf die eigene Praxis zu untersuchen, wie sich Reflexion in der praktischen Lehrer*innenbildung vollzieht, um von hier aus den Reflexionsbegriff des Lehrer*innenbildungsdiskurses weiterzuentwickeln. Hierfür wird eine Szene aus einem Unterrichtsnachgespräch, das im Rahmen eines Unterrichtsbesuches im Kontext des Referendariats stattfand, gesprächsanalytisch ausgewertet. Anschließend wird vorgeschlagen, mit transzendierender und situierender Reflexion zwischen zwei Reflexionsformen zu unterscheiden, die jeweils eigene Leistungen in der Ausbildung von Lehrkräften erbringen. Der Beitrag schließt mit der Darstellung von Implikationen der vorgestellten Befunde für die weitere Diskussion von Reflexion in der Lehrer*innenbildung.