{"title":"Laudatio zum 75. Geburtstag von Heiner Kuhn","authors":"Carla Vrecko","doi":"10.1055/S-0041-104407","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Lieber Heiner, herzlichen Glückwunsch zu 75 Jahren lebendigen, immer gegenwärtigen Daseins „ohne Hader“, welch ein Segen! Zu den 75 Jahren hast Du gesagt: „Das macht gar nichts, es tut nicht weh.“ und „Ich bin erstaunt, dass ich 75 bin.“ Das sind wir auch. Obwohl Du in den Krieg hineingeboren wurdest, war Dein Weg doch behütet und geklärt. Eine intakte Familie, fördernd und fordernd, hat Dich in eine gute Tradition gestellt und Deine Anfänge begleitet. Mit einer soliden klinischen Basis, die Du während Deiner Krankenhaustätigkeit erreicht hattest, gingst Du in die eigene Praxis und bekamst erste Zweifel. Doch „die Homöopathie hat mir meinen Beruf gerettet“. Mit ihr hast Du das „therapeutischeDefizit der klinischenMedizin“ aufgefangen. §1 von Hahnemanns Organon liegt Dir am Herzen: „Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt.“ Um dem gerecht zu werden, hast Du Dir einen großen Schatz an Arzneikenntnissen erworben und in der Praxis angewendet. Wir greifen als Deine Schüler gerne darauf zurück. „Christus heilte ohne Heilmittel.“ Der Menschmuss sich „mühen“, die Heilmittel im „ausgestreuten Schöpfungsprozess, in der Natur, in der Vielfalt offenbart“ zu erkennen, um sie anzuwenden. Das hast Du uns vermittelt. Du suchst die Brücke zwischen Stoff undGeist. „Die Quantentheorie ist noch längst nicht ausgeschöpft“ für eine mögliche Erklärung der Arzneiwirkungen. Das Wesen der Krankheit zu verstehen aus der Veränderung des Geistesund Gemütszustands, ist Dir ein Anliegen. Deine Fragen, die Du immerwährend stellst, führen Dich in die Tiefe und Breite. Dazu helfen Dir Deine Bereitschaft, die Aufgaben in Deinem Leben willkommen zu heißen, und Deine Gründlichkeit, mit der Du sie bewältigst. Du ergreifst sie, bist „zur rechten Zeit am rechten Platz“. „Die Welt kommt zu mir in meine kleine Praxis.“ Und Du stellst Dich den Veränderungen. Deinem Fundament bleibst Du treu. Alte Bauten konnten dadurch renoviert werden und neue entstehen: ● ● 7 Jahre Geschäftsführertätigkeit als ärztlicher Direktor im Zentralverein in den 1990er-Jahren, ● ● 5 Jahre im Landesverband als Vorsitzender, den Du nicht nur satzungsmäßig geprägt hast, in den 1990er-Jahren, ● ● vor 32 Jahren Gründung der Akademie homöopathischer Ärzte, Tübingen e.V., mit damaligem Sitz in Bad Imnau, ● ● mindestens genauso lange Dozententätigkeit in der Fortund Weiterbildung „Homöopathie“ zum Erhalt dieses geistigen Gebäudes, ● ● 2001 Gründung der Homöopathie-Stiftung des DZVhÄ und deren erster Vorsitzender über viele Jahre, ● ● Dozententätigkeit und therapeutische Arbeit in Afrika, Togo, in mehreren Einsätzen im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts über „Homöopathen ohne Grenzen“ und „Anamed“. Dabei sind dauerhafte Freundschaften entstanden, als Ausdruck Deiner Fähigkeit, in Deinen Funktionen und Ämternmenschliche Beziehungen zu knüpfen undwachsen zu lassen. Es geht Dir um den einzelnen Menschen in seiner Individualität. Auch dieses verbindet Dich im Inneren mit der Homöopathie. Wir haben davon profitiert, konnten wir Dir doch immer als ganze Menschen begegnen. Praxis und Lehre gehören für Dich zusammen. „Die Lehre entspringt aus dem Weitergeben von Erfahrung und Kenntnis.“ Beidem wirst Du auch nach Beendigung deiner Praxistätigkeit weiterhin gerecht. Du stehst Familie und Freunden therapeutisch zur Seite. In der Tübinger Akademie und in den Weiterbildungskursen in Freudenstadt bist Du immer noch lehrend tätig. „Ich hatte in den letzten Jahren die Freiheit, Verantwortung so zu gestalten, wie es gut für mich ist, freiwillig gewählt, zeitlich frei.“ Das bedeutet aber keinen genügsamen Rückzug, denn Du bleibst weiterhin präsent. Das hoffen wir auch für die Zukunft, dennwir möchten noch langemit unseren Fragen zu Dir kommen oder Dich zu uns einladen können. Dein Anliegen, aus der Gegenwart die Zukunft zu gestalten, im Bewusstsein der Vergangenheit, ist nicht versiegt. Es geht Dir dabei nicht (mehr) um Leiten, sondern um Dienen. „Ich will mich in den Dienst stellen“, gestalten sollen die Kommenden selbst. „Dem Sog der Lethargie und Beliebigkeit“ willst Du nicht nachgeben. .. Laudatio","PeriodicalId":248786,"journal":{"name":"Allgemeine Homöopathische Zeitschrift","volume":"23 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2015-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Allgemeine Homöopathische Zeitschrift","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/S-0041-104407","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Lieber Heiner, herzlichen Glückwunsch zu 75 Jahren lebendigen, immer gegenwärtigen Daseins „ohne Hader“, welch ein Segen! Zu den 75 Jahren hast Du gesagt: „Das macht gar nichts, es tut nicht weh.“ und „Ich bin erstaunt, dass ich 75 bin.“ Das sind wir auch. Obwohl Du in den Krieg hineingeboren wurdest, war Dein Weg doch behütet und geklärt. Eine intakte Familie, fördernd und fordernd, hat Dich in eine gute Tradition gestellt und Deine Anfänge begleitet. Mit einer soliden klinischen Basis, die Du während Deiner Krankenhaustätigkeit erreicht hattest, gingst Du in die eigene Praxis und bekamst erste Zweifel. Doch „die Homöopathie hat mir meinen Beruf gerettet“. Mit ihr hast Du das „therapeutischeDefizit der klinischenMedizin“ aufgefangen. §1 von Hahnemanns Organon liegt Dir am Herzen: „Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man Heilen nennt.“ Um dem gerecht zu werden, hast Du Dir einen großen Schatz an Arzneikenntnissen erworben und in der Praxis angewendet. Wir greifen als Deine Schüler gerne darauf zurück. „Christus heilte ohne Heilmittel.“ Der Menschmuss sich „mühen“, die Heilmittel im „ausgestreuten Schöpfungsprozess, in der Natur, in der Vielfalt offenbart“ zu erkennen, um sie anzuwenden. Das hast Du uns vermittelt. Du suchst die Brücke zwischen Stoff undGeist. „Die Quantentheorie ist noch längst nicht ausgeschöpft“ für eine mögliche Erklärung der Arzneiwirkungen. Das Wesen der Krankheit zu verstehen aus der Veränderung des Geistesund Gemütszustands, ist Dir ein Anliegen. Deine Fragen, die Du immerwährend stellst, führen Dich in die Tiefe und Breite. Dazu helfen Dir Deine Bereitschaft, die Aufgaben in Deinem Leben willkommen zu heißen, und Deine Gründlichkeit, mit der Du sie bewältigst. Du ergreifst sie, bist „zur rechten Zeit am rechten Platz“. „Die Welt kommt zu mir in meine kleine Praxis.“ Und Du stellst Dich den Veränderungen. Deinem Fundament bleibst Du treu. Alte Bauten konnten dadurch renoviert werden und neue entstehen: ● ● 7 Jahre Geschäftsführertätigkeit als ärztlicher Direktor im Zentralverein in den 1990er-Jahren, ● ● 5 Jahre im Landesverband als Vorsitzender, den Du nicht nur satzungsmäßig geprägt hast, in den 1990er-Jahren, ● ● vor 32 Jahren Gründung der Akademie homöopathischer Ärzte, Tübingen e.V., mit damaligem Sitz in Bad Imnau, ● ● mindestens genauso lange Dozententätigkeit in der Fortund Weiterbildung „Homöopathie“ zum Erhalt dieses geistigen Gebäudes, ● ● 2001 Gründung der Homöopathie-Stiftung des DZVhÄ und deren erster Vorsitzender über viele Jahre, ● ● Dozententätigkeit und therapeutische Arbeit in Afrika, Togo, in mehreren Einsätzen im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts über „Homöopathen ohne Grenzen“ und „Anamed“. Dabei sind dauerhafte Freundschaften entstanden, als Ausdruck Deiner Fähigkeit, in Deinen Funktionen und Ämternmenschliche Beziehungen zu knüpfen undwachsen zu lassen. Es geht Dir um den einzelnen Menschen in seiner Individualität. Auch dieses verbindet Dich im Inneren mit der Homöopathie. Wir haben davon profitiert, konnten wir Dir doch immer als ganze Menschen begegnen. Praxis und Lehre gehören für Dich zusammen. „Die Lehre entspringt aus dem Weitergeben von Erfahrung und Kenntnis.“ Beidem wirst Du auch nach Beendigung deiner Praxistätigkeit weiterhin gerecht. Du stehst Familie und Freunden therapeutisch zur Seite. In der Tübinger Akademie und in den Weiterbildungskursen in Freudenstadt bist Du immer noch lehrend tätig. „Ich hatte in den letzten Jahren die Freiheit, Verantwortung so zu gestalten, wie es gut für mich ist, freiwillig gewählt, zeitlich frei.“ Das bedeutet aber keinen genügsamen Rückzug, denn Du bleibst weiterhin präsent. Das hoffen wir auch für die Zukunft, dennwir möchten noch langemit unseren Fragen zu Dir kommen oder Dich zu uns einladen können. Dein Anliegen, aus der Gegenwart die Zukunft zu gestalten, im Bewusstsein der Vergangenheit, ist nicht versiegt. Es geht Dir dabei nicht (mehr) um Leiten, sondern um Dienen. „Ich will mich in den Dienst stellen“, gestalten sollen die Kommenden selbst. „Dem Sog der Lethargie und Beliebigkeit“ willst Du nicht nachgeben. .. Laudatio