{"title":"PharmaNews","authors":"","doi":"10.1159/000526927","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"«SHINE ist die erste Phase-3-Studie, die zeigt, dass Ibrutinib in Kombination mit einer Chemoimmuntherapie eine wirksame Erstlinientherapie für ältere Patient*innen mit Mantelzelllymphom ist.» Dieses Fazit zog Prof. Dr. Martin Dreyling, München, im Rahmen einer Janssen Virtual Media Cloud-Veranstaltung, die während der 2022 Tagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) Anfang Juni stattfand. Prof. Dreyling präsentierte die aktuellen Ergebnisse der IMBRUVICA (Ibrutinib)Studien CAPTIVATE und SHINE, die die Weiterentwicklung der Behandlungsmöglichkeiten für Patient*innen mit malignen B-Zell-Erkrankungen, einschließlich chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) und Mantelzelllymphom (MCL), aufzeigen. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) mit der Ibrutinib-Kombination betrug 6, 7 Jahre. Dies entspreche einem statistisch signifikanten und klinisch bedeutsamen Vorteil von 2, 3 Jahren beim PFS. Das PFS sei damit erheblich länger als bei der derzeit eingesetzten Chemoimmuntherapie. Das Sicherheitsprofil stimmte mit den bekannten Profilen von Ibrutinib und Bendamustin-Rituximab überein. Diese Ergebnisse zeigen laut Prof. Dreyling das Potenzial dieser Ibrutinib-Kombination als Erstlinientherapie für Patient*innen mit MCL, die ≥ 65 Jahre alt sind. Dr. Maria-Victoria Mateos, Salamanca/ Spanien, gab einen aktuellen Überblick über die Janssen-Produkte in der Pipeline und die Rolle biospezifischer Antikörpertherapien in der Erprobung. Zu Beginn zeigte sie aktualisierte Ergebnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit von Talquetamab, ein T-Zellumlenkender bispezifischer Antikörper, der sowohl auf GPRC5Dals auch auf CD3Rezeptoren abzielt. Der Wirkstoff zeige eine vielversprechende Wirksamkeit bei Patient*innen mit stark vorbehandeltem rezidiviertem und/oder refraktärem multiplem Myelom (RRMM). Talquetamab weise in beiden gegebenen Dosen vergleichbare Sicherheits-, Wirksamkeits-, pharmakokinetische und pharmakodynamische Profile auf. Diese Daten mit längerer Nachbeobachtungszeit untermauern die vielversprechende Wirksamkeit der QWund Q2W-Schemata mit Gesamtansprechraten (ORR) von 64–70% bei Patient*innen mit Tripleund Penta-Drug-Refraktärität. Eine Phase-2-Expansionsstudie mit beiden Dosen ist im Gange und Phase-1-Studien untersuchen Talquetamab in Kombination mit anderen Wirkstoffen. Im Anschluss präsentierte Dr. Mateos noch Daten aus der Phase-1b/2-Studie mit Ciltacabtagene Autoleucel (Cilta-Cel), einer B-Zell-Reifungsantigen (BCMA)-gesteuerten CAR-T-Zell-Therapie bei Patient*innen mit RRMM (CARTITUDE-1), 2 Jahre nach Einschluss der letzten Patient*innen (CAR = chimärer Antigenrezeptor). Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 28 Monaten zeigten die mit Cilta-Cel behandelten Patient*innen laut Dr. Mateos ein dauerhaftes und sich vertiefendes Ansprechen, wobei das mediane PFS und Gesamtüberleben noch nicht erreicht wurden und das Sicherheitsprofil überschaubar war. Die ORR für Cilta-Cel blieb bei 98%, wobei 83% der Patient*innen bei längerer Nachbeobachtung eine stringente komplette Remission erreichten. Das Sicherheitsprofil sei überschaubar mit einem günstigen Nutzen-Risiko-Profil. Cilta-Cel wird derzeit in den Studien CARTITUDE-2, -4, -5 und -6 bei Patient*innen mit multiplem Myelom in der Erstlinienbehandlung weiter untersucht. Cilta-Cel wurde in den USA und der EU für Patient*innen mit RRMM zugelassen und werde einen ungedeckten Bedarf in dieser schwer zu behandelnden Patient*innengruppe decken.","PeriodicalId":413988,"journal":{"name":"Kompass Onkologie","volume":"9 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Kompass Onkologie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000526927","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
«SHINE ist die erste Phase-3-Studie, die zeigt, dass Ibrutinib in Kombination mit einer Chemoimmuntherapie eine wirksame Erstlinientherapie für ältere Patient*innen mit Mantelzelllymphom ist.» Dieses Fazit zog Prof. Dr. Martin Dreyling, München, im Rahmen einer Janssen Virtual Media Cloud-Veranstaltung, die während der 2022 Tagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) Anfang Juni stattfand. Prof. Dreyling präsentierte die aktuellen Ergebnisse der IMBRUVICA (Ibrutinib)Studien CAPTIVATE und SHINE, die die Weiterentwicklung der Behandlungsmöglichkeiten für Patient*innen mit malignen B-Zell-Erkrankungen, einschließlich chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) und Mantelzelllymphom (MCL), aufzeigen. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) mit der Ibrutinib-Kombination betrug 6, 7 Jahre. Dies entspreche einem statistisch signifikanten und klinisch bedeutsamen Vorteil von 2, 3 Jahren beim PFS. Das PFS sei damit erheblich länger als bei der derzeit eingesetzten Chemoimmuntherapie. Das Sicherheitsprofil stimmte mit den bekannten Profilen von Ibrutinib und Bendamustin-Rituximab überein. Diese Ergebnisse zeigen laut Prof. Dreyling das Potenzial dieser Ibrutinib-Kombination als Erstlinientherapie für Patient*innen mit MCL, die ≥ 65 Jahre alt sind. Dr. Maria-Victoria Mateos, Salamanca/ Spanien, gab einen aktuellen Überblick über die Janssen-Produkte in der Pipeline und die Rolle biospezifischer Antikörpertherapien in der Erprobung. Zu Beginn zeigte sie aktualisierte Ergebnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit von Talquetamab, ein T-Zellumlenkender bispezifischer Antikörper, der sowohl auf GPRC5Dals auch auf CD3Rezeptoren abzielt. Der Wirkstoff zeige eine vielversprechende Wirksamkeit bei Patient*innen mit stark vorbehandeltem rezidiviertem und/oder refraktärem multiplem Myelom (RRMM). Talquetamab weise in beiden gegebenen Dosen vergleichbare Sicherheits-, Wirksamkeits-, pharmakokinetische und pharmakodynamische Profile auf. Diese Daten mit längerer Nachbeobachtungszeit untermauern die vielversprechende Wirksamkeit der QWund Q2W-Schemata mit Gesamtansprechraten (ORR) von 64–70% bei Patient*innen mit Tripleund Penta-Drug-Refraktärität. Eine Phase-2-Expansionsstudie mit beiden Dosen ist im Gange und Phase-1-Studien untersuchen Talquetamab in Kombination mit anderen Wirkstoffen. Im Anschluss präsentierte Dr. Mateos noch Daten aus der Phase-1b/2-Studie mit Ciltacabtagene Autoleucel (Cilta-Cel), einer B-Zell-Reifungsantigen (BCMA)-gesteuerten CAR-T-Zell-Therapie bei Patient*innen mit RRMM (CARTITUDE-1), 2 Jahre nach Einschluss der letzten Patient*innen (CAR = chimärer Antigenrezeptor). Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 28 Monaten zeigten die mit Cilta-Cel behandelten Patient*innen laut Dr. Mateos ein dauerhaftes und sich vertiefendes Ansprechen, wobei das mediane PFS und Gesamtüberleben noch nicht erreicht wurden und das Sicherheitsprofil überschaubar war. Die ORR für Cilta-Cel blieb bei 98%, wobei 83% der Patient*innen bei längerer Nachbeobachtung eine stringente komplette Remission erreichten. Das Sicherheitsprofil sei überschaubar mit einem günstigen Nutzen-Risiko-Profil. Cilta-Cel wird derzeit in den Studien CARTITUDE-2, -4, -5 und -6 bei Patient*innen mit multiplem Myelom in der Erstlinienbehandlung weiter untersucht. Cilta-Cel wurde in den USA und der EU für Patient*innen mit RRMM zugelassen und werde einen ungedeckten Bedarf in dieser schwer zu behandelnden Patient*innengruppe decken.