{"title":"Early Modern Religious Processions: The Rise and Fall of a Political Genre","authors":"J. Drnovšek","doi":"10.1515/9783110536690-012","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Es ist Schande zu sagen – selbst seynwollende Katholiken werfen sich jetzt als Reformatoren auf, unterfangen sich ihre heilige Mutter, die christkatholische Kirche zu hofmeistern, und besonders ihre äußerliche Pracht, ihre Zeremonien und Feyerlichkeiten, als lauter Mißbräuche und Gauckelwerke, mit Mund und Feder zu beschnarchen und auszuzischen. [...] Ihr, meine Geliebtesten! Haltet euch unerschüttert an die alten Gewohnheiten und löblichen Gebräuche unserer christkatholischen Religion. [...] – Lasset euch doch von keinem Quacksalber, und Marktschreyer, von keinem heutigen Afterphilosophen – neue Begriffe von Gottesverehrung beybringen. Sie sind Leute eines gebrandmarkten Gewissens, Feinde der Religion, und der wahren Kirche, Selbstdenker, und Modewitzler, die eben so wenig zum Unterrichte des christlichen Volkes, als der Esel zum Lautenschlagen, berufen sind.1","PeriodicalId":395337,"journal":{"name":"Poetics and Politics","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-08-21","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Poetics and Politics","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/9783110536690-012","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Es ist Schande zu sagen – selbst seynwollende Katholiken werfen sich jetzt als Reformatoren auf, unterfangen sich ihre heilige Mutter, die christkatholische Kirche zu hofmeistern, und besonders ihre äußerliche Pracht, ihre Zeremonien und Feyerlichkeiten, als lauter Mißbräuche und Gauckelwerke, mit Mund und Feder zu beschnarchen und auszuzischen. [...] Ihr, meine Geliebtesten! Haltet euch unerschüttert an die alten Gewohnheiten und löblichen Gebräuche unserer christkatholischen Religion. [...] – Lasset euch doch von keinem Quacksalber, und Marktschreyer, von keinem heutigen Afterphilosophen – neue Begriffe von Gottesverehrung beybringen. Sie sind Leute eines gebrandmarkten Gewissens, Feinde der Religion, und der wahren Kirche, Selbstdenker, und Modewitzler, die eben so wenig zum Unterrichte des christlichen Volkes, als der Esel zum Lautenschlagen, berufen sind.1