Ein Fall von Aplasie des Knochenmarks bei einem 8 ½ Monate alten weiblichen Säugling nach Überdosierung von nicht-indiziertem Silica D6 und Mercurius cyanatus D6
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Abstract
Zusammenfassung Eine gleichzeitige Applikation von nicht-indiziertem Silica D6 und Mercurius cyanatus D6 je dreimal täglich bewirkte bei einem weiblichen Säugling ausgeprägte Arzneimittelsymptome2 ab 3 – 4 Wochen nach Beginn dieser Medikation. Diese Warnzeichen wurden jedoch nicht erkannt, und so erhielt das Kind im Alter von 1 ½ bis 7 Monaten insgesamt etwa 150 – 180 Dosen pro Arznei. Ohne andere erkennbare Ursache oder ererbte Disposition kam es im Alter von 8 ½ Monaten zu einer Aplasie des Knochenmarks. Phosphorus zeigte bei gleichzeitig fortgeführter allopathischer Therapie nur vorübergehend eine bessernde Wirkung. China, Acidum sulfuricum und Lachesis heilten nicht. Erst nach Beendigung jeglicher allopathischen Therapie wurde durch 12 Gaben Phosphorus Q1 eine dauerhafte Heilung bewirkt, Nachbeobachtungszeit: 28 Jahre.Das vorliegende Fallbeispiel belegt, dass es beim Einsatz potenzierter Arzneien zwingend erforderlich ist, die Gesetzmäßigkeiten und Regeln der klassischen Homöopathie genau zu beachten und einzuhalten. Die wesentliche Gefahr besteht darin, potenzierte Medikamente regelwidrig gemäß den Gewohnheiten der Allopathie zu verordnen, z. B.: nach klinischen Diagnosen statt nach individuellen Symptomen, in zu starker Dosierung, in zu häufig repetierten Dosen, nach fixen Schemata statt individuell dem jeweiligen Krankheitsfall angepasst, ohne sorgfältige Verlaufsbeobachtung oder als gleichzeitige Verabreichung mehrerer Arzneimittel (z. B. in Kombinationspräparaten).