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Abstract
Mit dem Übergang zum 21. Jahrhundert drängt sich eine neue Erscheinungsform der Katastrophe in den Vordergrund. Zumindest für westliche Industriegesellschaften erscheinen Katastrophen immer weniger als „Natur“-Katastrophen und immer häufiger im Gewand des Infrastrukturausfalls aufzutreten. Unter dem Eindruck von großflächigen Stromausfällen, der Sperrung des Luftraumes aufgrund von Flugasche und den jüngeren Ereignissen in Japan wird die Vernetzung und Anfälligkeit hochkomplexer Industriegesellschaften in ihrem Gesamtzusammenhang immer augenfälliger. Dies sollte nicht verwundern: Mit zunehmender Designkomplexität aufgrund technischer Komplexität von Gesellschaften sowie damit verbundenen vermeintlichen Sicherheitsgewinnen und zunehmender gesellschaftlicher Abhängigkeiten von Technik überhaupt müsste – selbst bei einer Stagnation gesellschaftlicher Komplexität – die Kontrollkomplexität proportional wachsen, damit die gesellschaftlichen Auswirkungen auf demselben Niveau blieben. Der gegenwärtige Diskurs um Kritische Infrastrukturen könnte als Versuch verstanden werden, diese Kontrollkomplexität zu erhalten oder wiederzuerlangen. Wenn dem so sei, weist der aktuelle politisch-administrative Diskurs um Kritische Infrastrukturen aller-