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Abstract
Parasiten leben in oder auf einem artfremden Organismus und schädigen diesen zu ihrem eigenen Vorteil. Sie können Menschen und Tiere auf unterschiedlichste Weise infizieren, z. B. durch die Aufnahme von Parasiteneiern mit der Nahrung, durch Übertragung beim Stich eines Insekts oder durch das aktive Eindringen in die Haut. Während Parasiten ihren Wirtsorganismus befallen und sich in ihm vermehren, modulieren sie auch aktiv dessen Funktionen. In extremen Fällen kann dies zu starken, für die Verbreitung der Parasiten vorteilhaften, Verhaltensänderungen führen. Sogar eine Verschiebung des Hormonhaushalts, sodass aus Männchen Weibchen werden, die Eier legen, welche von Parasiten befallen sind, ist beschrieben. Parasiten legen Eier in Nester anderer Vögel oder Fische, beißen ihren Wirten die Zunge ab und dringen in ihre Gehirne ein. Die Krankheitserreger verbreiten sich über Kot und Urin, über Nahrung und Trinkwasser und über eine Vielzahl von Insekten und anderen Tieren, die oft ebenfalls unter den Parasiten leiden. Parasitismus ist die dominante Lebensweise auf unserem Planeten, die Biologie der Parasiten ist faszinierend, der von ihnen angerichtete Schaden unbeschreiblich; und doch sind sie für manches Ökosystem auch unersetzlich. Während über einzelne Viren und Bakterien sehr viel bekannt ist, liegen die Details der Lebensweisen von Parasiten noch weitgehend im Dunkeln. Die Erforschung von Parasiten mit modernen molekularbiologischen Methoden wird deshalb noch über Jahrzehnte für spannende Entdeckungen sorgen. 1