Saskia Bender, Oliver Flügel-Martinsen, Michaela Vogt
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Abstract
Der Artikel schlägt den Begriff der Verdeckung als eine Schlüsselkategorie zur kritischen Analyse von Ein- und Ausschlussverhältnissen in demokratischen Gegenwartsgesellschaften vor. Demokratische Gegenwartsgesellschaften werden dabei als historisch kontingente Gebilde verstanden, die ihre historische Gewordenheit und Veränderbarkeit teilweise verdecken, um ihre Ordnungen zu stabilisieren. Verdeckte Ein- und Ausschlussverhältnisse spielen dabei eine besondere Rolle, da demokratische Gegenwartsgesellschaften einerseits durch eine inklusive Gleichheitssemantik geprägt sind, während andererseits Ein- und Ausschlussverhältnisse fortdauern, die in eine konstitutive und unauflösbare Spannung zu egalitären Inklusionsvorstellungen geraten. Wir untersuchen dabei zum einen in Auseinandersetzung mit Foucault, Laclau/Mouffe und Rancière theoretische Ansätze, die wichtige Inspirationsquellen für eine Theorie der Verdeckung darstellen. Zum anderen wenden wir uns empirisch dem edukativen Feld zu, da sich in ihm infolge stark ausgeprägter Inklusionsforderungen die Spannungen zwischen Ein- und Ausschlüssen in besonders intensiver Weise zeigen.