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Abstract
Bei einem „cancer of unknown primary“ (CUP) liegt eine metastasierte Tumorerkrankung vor, deren Primärtumor unbekannt ist. Die bildgebende Diagnostik dient dazu, das Ausmaß der Metastasierung und die Tumorlast abzuschätzen, drohende Komplikationen zu erfassen, möglicherweise den Primärtumor doch noch zu identifizieren und zu beurteilen, ob mithilfe lokal ablativer Verfahren eine Eradizierung aller Tumormanifestationen möglich ist. Wichtigste Bildgebungsmodalität ist die kontrastverstärkte Computertomographie (CT) von Hals, Thorax, Abdomen und Becken. Die Magnetresonanztomographie (MRT) wird ergänzend sowie für einzelne Körperregionen wie Gehirn, Becken, die oberen Atem- und Speisewege sowie Prostata, Brustdrüse und Nebennieren eingesetzt. Die Verwendung der Positronenemissionstomographie (PET) mit 18F‑Desoxyglukose (FDG) erfolgt gezielt bei zervikalen Lymphknotenmetastasen eines Plattenepithelkarzinoms zum Nachweis eines Primärtumors sowie vor geplanter lokal ablativer Therapie zum Ausschluss von Metastasen, die mit der gegenwärtigen Therapieplanung nicht erfasst wurden. Weitere Tracer sind 68Ga-DOTATOC bei V. a. Tumoren mit neuroendokriner Differenzierung und Liganden von PSMA („prostate-specific membrane antigen“) bei V. a. Prostatakarzinom. Die Erfahrungen mit dem „fibroblast activation protein inhibitor“ (FAPI) als Tracer sind noch begrenzt. Mithilfe bildgebender Verfahren kann bei bis zu einem Drittel der Betroffenen ein Primärtumor identifiziert werden. Sie ermöglichen den gezielten Einsatz lokal ablativer Verfahren und können zur Verbesserung der Prognose beitragen. Die Diagnostik bei CUP-Syndrom ist eine interdisziplinäre Aufgabe unter Beteiligung der Fächer Radiologie, Nuklearmedizin, Onkologie und Pathologie.