Widerständige Sprachpraxis und literarische Selbstermächtigung: Postmigrantische Perspektiven auf Ein- und Mehrsprachigkeit in Lena Goreliks Roman Wer wir sind (2021)
{"title":"Widerständige Sprachpraxis und literarische Selbstermächtigung: Postmigrantische Perspektiven auf Ein- und Mehrsprachigkeit in Lena Goreliks Roman <i>Wer wir sind</i> (2021)","authors":"Anna Rutka","doi":"10.1080/00393274.2023.2256365","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"ABSTRACTThis article analyses Lena Gorelik’s latest novel Wer wir sind (2021) in terms of cultural debates on postmigration diversity and multilin-gualism in modern Germany in recent years. The novel Wer wir sind can be read as a process of dealing with the family experience of migration, shown across generations, as well as the difficult process of learning German and settling into a culturally different context. The analysis of the novel focuses on linguistic and narratological means through which the opposition to the national concepts of monolingualism and the identity of migrants as ‘others’ is expressed. The process of learning German, the role of the German-speaking writer and multilingual identity are presented in the novel as strategies of opposition to the hegemonic national discourse. On the one hand, learning German and writing literary works in this language appear to be subversive activities in relation to oppressive cultural and social norms and acts of self-empowerment. On the other hand, literary images of linguis-tic resistance and self-determination are marked by an awareness of linguistic unattainability and uncertainty. ‘Mastering’ a language, as well as writing literature, is an ambivalent process and work in progress.KEYWORDS: Russian-Jewish-German proseLena Gorelikpost-migrationempowerment Disclosure statementNo potential conflict of interest was reported by the author(s).Notes1 Den Begriff Dominanzkultur prägte Birgit Rommelspacher. Sie bezeichnet damit die Mehrheitsgesellschaft, d.h. den Teil einer Gesellschaft, der wegen seines größeren Anteils an der Gesamtbevölkerung die kulturelle, politische und gesellschaftliche Definitionsmacht für sich beansprucht (Rommelspacher Citation1995).2 Die Tendenz der selbstbewussten Performanz von Unterschieden, die in ,,einer Gesellschaft der Vielen“ zur ,,Grundlage des Zusammenlebens“ (Czollek Citation2017, 121) erklärt wird sowie die ,,Selbstermächtigung“ als Widerstand gegen eine Vereinnahmung durch die Mehrheitskultur stehen im Fokus der seit 2017 in Berlin erscheinenden Zeitschrift Jalta. Positionen zur jüdischen Gegenwart. Die erste Ausgabe der Zeitschrift trug den programmatischen Titel Selbstermächtigung (2017).3 Zur Kritik des Othering-Prozesses dem zufolge die Menschen und ihre Lebensgeschichten als Gegenbilder zu einer national/ethnisch abgegrenzten Mehrheitsgesellschaft verhandelt werden, vgl. den Aufsatz von Marina Chernivsky ,,Empowerment und Selbstermächtigung“ (Chernivsky Citation2017: bes. 54).4 An dieser Stelle sei kurz auf das prominente Beispiel von Katja Petrowskaja eingegangen: Petrowskaja gewann 2013 mit dem Ausschnitt aus ihrem Buch Vielleicht Esther (veröffentlicht 2014) den Ingeborg-Bachmann-Preis. Seitdem wurde der Prosatext in einer schier unübersehbaren Flut von internationalen literaturwissenschaftlichen Beiträgen u.a. im Hinblick auf die sprachlichen Übergänge und die Rolle der Mehrsprachigkeit diskutiert. Drei Jahre nach Petrowskajas Klagenfurter Erfolg trat ein weiterer junger jüdischer Schriftsteller mit migrantischer Herkunft im Kontext des Bachmann-Wettbewerbs ins Visier der literaturkritischen Aufmerksamkeit: 2016 las der aus Israel zugewanderte Tomer Gardi aus seinem Roman Broken German in Klagenfurt vor. Sein konsequent in gebrochenem Deutsch verfasster Text sorgte bei der Jury für kontroverse Diskussionen, ob der Text in solch einer fehlerhaften Form überhaupt als Literatur gelten kann. Die nach der Publikation des Romans im Grazer Droschl Verlag angesetzte Flut von literaturwissenschaftlichen Analysen würdigte zu Recht die kreative Literarizität des Prosatextes von Gardi und unterzog die vermeintlich defizitäre sprachliche Form des Romans zahlreichen Interpretationen. Beachtenswert sind in diesem Zusammenhang auch weitere Erfolge der mittel- und osteuropäischen Autorinnen beim Bachmann-Literaturwettbewerb: 2012 gewann Olga Martynowa, die seit 1991 in Deutschland lebt und aus der Ukraine migriert ist, den Bachmannpreis und 2018 ging der Preis an die auch aus der Ukraine stammende Tanja Malartschuk.5 Max Czollek und andere Aktivist*innen im Umfeld des Gorki Theatres in Berlin entwickelten das Projekt der Desintegration, mit dem sie eine grundlegende Revision des herkömmlichen Integrationsdenkens fordern. Aus dem dezidierten Einspruch gegen essentialistische Vorstellungen vom ,,,Deutschtum‘ und ,,ideologisch-kulturelle[r] Einheit“, die Ausschlüsse produzieren, leiten die Befürworte*rinnen der Desintegration die Notwendigkeit der Anerkennung von Radical Diversity ab. Die Vorstellung einer ,,Gesellschaft der Vielen“ wird als ,,konkrete Utopie gesellschaftlichen Zusammenlebens“ (Czollek u.a. Citation2017: 71–77) verstanden.6 Weitere prominente Beispiele für eine solche autofiktionale Fundierung der aktuellen Literaturtexte der jüngeren jüdischen Generation sind z.B. Katja Petrowskajas Vielleicht Esther, Tomer Gardis Broken German, Dmitrij Kapitelmans Eine Formalie in Kiew, Marina Frenks ewig her und gar nicht wahr, oder aus der zweiten Generation jüdischer Literat*innen Maxim Billers Sechs Koffer und Adriana Altares‘ titos brille. Zum Modus der Autofiktionalität in der neusten Literatur vgl. (Bischoff & Tippner Citation2018: 6, 7; Jaeger & Fulda Citation2019: 9).7 Hier und im Folgenden zitiere ich aus Goreliks Roman unter Angabe der Sigle ,,WWS“.8 Zur Überwindung der Sprachlosigkeit als wichtigem Aspekt des Empowerment-Konzeptes vgl. auch Chernivsky Citation2017: 56.9 In ihrer Klagenfurter Rede zur Literatur bezeichnet die slowenisch-österreichische Schriftstellerin Maja Haderlap das ,,Ankommen in einer Sprache“ als ,,eine Rettungsgeschichte“ und bezieht sich dabei auf die Texte der ‚eingesprachten‘ Autor*innen, in denen die ,,Ideologie der Globalisierung“ unterlaufen wird. Die ‚eingesprachten‘ Schriftsteller*innen nehmen in ihre sprachlichen Bilder ,,die Geschichte der Länder und Orte“ auf, ,,die sie entweder verlassen haben, in denen sie leben, oder zwischen denen sie pendeln“ (Haderlap Citation2014: 4).10 So Haderlaps von Ilija Trojanow übernommene Bezeichnung für die Schriftsteller*innen, die zum Deutschen als Literatursprache gewechselt haben (Haderlap Citation2014: 5).11 Vgl. die folgende Reflexion: ,,Ich gebe der Schuldirektorin recht, in allem, einfach weil sie die Direktorin ist, an einer deutschen Schule“ (WWS 279).12 Die von Gorelik angewandte sprachliche Komplizenschaft lässt sich mit der im Selbstermächtigungsansatz eingeforderten Strategie eines ,,strategischen Essenzialismus“ vergleichen. In dieser Strategie werden die ,,Macht rassistischer Unterscheidungspraktiken und Benennungen“ analytisch anerkannt und dazu genutzt ,,identitätspolitische Gegenstrategien“ zu entwerfen (vgl. dazu Ha Citation2014: o.S.).13 Eva Hausbacher analysiert in ihrer Monographie Poetik der Migration. Transnationale Schreibweisen in der zeitgenössischen russischen Literatur (2009) die Ästhetik des Diversen in Anlehnung an Werner Wintersteiner. Hausbacher verweist u.a. auf die Diversität als ,,einen von der Norm abweichenden Umgang mit der Sprache mit Hilfe fremder Elemente; von ihrer Wirkung her löst [die Diversität; A.R.] eine Entautomatisierung der (kulturell beeinflussten) Wahrnehmung aus; von ihrem Kulturverständnis her unternimmt sie ein Überschreiten bzw. Erweitern kultureller Grenzen“ (Hausbacher Citation2009: 115).14 Hier zeichnet sich eine deutliche Parallele zu der Mehrsprachigkeit und dem Sprachwechsel in den einzelnen Generationen einer Familie ab, wie sie Katja Petrowskaja in ihrem Buch Vielleicht Esther vielfach thematisiert.Additional informationNotes on contributorsAnna RutkaAnna Rutka Literary scholar at the Department of German-Language Literature and Culture at the John II Catholic University of Lublin. Research areas: German-language literature of the 20th and 21th century, literary discourse of memory, post-migration literature.","PeriodicalId":43263,"journal":{"name":"STUDIA NEOPHILOLOGICA","volume":"107 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"2023-10-15","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"STUDIA NEOPHILOLOGICA","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1080/00393274.2023.2256365","RegionNum":3,"RegionCategory":"文学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"LANGUAGE & LINGUISTICS","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
ABSTRACTThis article analyses Lena Gorelik’s latest novel Wer wir sind (2021) in terms of cultural debates on postmigration diversity and multilin-gualism in modern Germany in recent years. The novel Wer wir sind can be read as a process of dealing with the family experience of migration, shown across generations, as well as the difficult process of learning German and settling into a culturally different context. The analysis of the novel focuses on linguistic and narratological means through which the opposition to the national concepts of monolingualism and the identity of migrants as ‘others’ is expressed. The process of learning German, the role of the German-speaking writer and multilingual identity are presented in the novel as strategies of opposition to the hegemonic national discourse. On the one hand, learning German and writing literary works in this language appear to be subversive activities in relation to oppressive cultural and social norms and acts of self-empowerment. On the other hand, literary images of linguis-tic resistance and self-determination are marked by an awareness of linguistic unattainability and uncertainty. ‘Mastering’ a language, as well as writing literature, is an ambivalent process and work in progress.KEYWORDS: Russian-Jewish-German proseLena Gorelikpost-migrationempowerment Disclosure statementNo potential conflict of interest was reported by the author(s).Notes1 Den Begriff Dominanzkultur prägte Birgit Rommelspacher. Sie bezeichnet damit die Mehrheitsgesellschaft, d.h. den Teil einer Gesellschaft, der wegen seines größeren Anteils an der Gesamtbevölkerung die kulturelle, politische und gesellschaftliche Definitionsmacht für sich beansprucht (Rommelspacher Citation1995).2 Die Tendenz der selbstbewussten Performanz von Unterschieden, die in ,,einer Gesellschaft der Vielen“ zur ,,Grundlage des Zusammenlebens“ (Czollek Citation2017, 121) erklärt wird sowie die ,,Selbstermächtigung“ als Widerstand gegen eine Vereinnahmung durch die Mehrheitskultur stehen im Fokus der seit 2017 in Berlin erscheinenden Zeitschrift Jalta. Positionen zur jüdischen Gegenwart. Die erste Ausgabe der Zeitschrift trug den programmatischen Titel Selbstermächtigung (2017).3 Zur Kritik des Othering-Prozesses dem zufolge die Menschen und ihre Lebensgeschichten als Gegenbilder zu einer national/ethnisch abgegrenzten Mehrheitsgesellschaft verhandelt werden, vgl. den Aufsatz von Marina Chernivsky ,,Empowerment und Selbstermächtigung“ (Chernivsky Citation2017: bes. 54).4 An dieser Stelle sei kurz auf das prominente Beispiel von Katja Petrowskaja eingegangen: Petrowskaja gewann 2013 mit dem Ausschnitt aus ihrem Buch Vielleicht Esther (veröffentlicht 2014) den Ingeborg-Bachmann-Preis. Seitdem wurde der Prosatext in einer schier unübersehbaren Flut von internationalen literaturwissenschaftlichen Beiträgen u.a. im Hinblick auf die sprachlichen Übergänge und die Rolle der Mehrsprachigkeit diskutiert. Drei Jahre nach Petrowskajas Klagenfurter Erfolg trat ein weiterer junger jüdischer Schriftsteller mit migrantischer Herkunft im Kontext des Bachmann-Wettbewerbs ins Visier der literaturkritischen Aufmerksamkeit: 2016 las der aus Israel zugewanderte Tomer Gardi aus seinem Roman Broken German in Klagenfurt vor. Sein konsequent in gebrochenem Deutsch verfasster Text sorgte bei der Jury für kontroverse Diskussionen, ob der Text in solch einer fehlerhaften Form überhaupt als Literatur gelten kann. Die nach der Publikation des Romans im Grazer Droschl Verlag angesetzte Flut von literaturwissenschaftlichen Analysen würdigte zu Recht die kreative Literarizität des Prosatextes von Gardi und unterzog die vermeintlich defizitäre sprachliche Form des Romans zahlreichen Interpretationen. Beachtenswert sind in diesem Zusammenhang auch weitere Erfolge der mittel- und osteuropäischen Autorinnen beim Bachmann-Literaturwettbewerb: 2012 gewann Olga Martynowa, die seit 1991 in Deutschland lebt und aus der Ukraine migriert ist, den Bachmannpreis und 2018 ging der Preis an die auch aus der Ukraine stammende Tanja Malartschuk.5 Max Czollek und andere Aktivist*innen im Umfeld des Gorki Theatres in Berlin entwickelten das Projekt der Desintegration, mit dem sie eine grundlegende Revision des herkömmlichen Integrationsdenkens fordern. Aus dem dezidierten Einspruch gegen essentialistische Vorstellungen vom ,,,Deutschtum‘ und ,,ideologisch-kulturelle[r] Einheit“, die Ausschlüsse produzieren, leiten die Befürworte*rinnen der Desintegration die Notwendigkeit der Anerkennung von Radical Diversity ab. Die Vorstellung einer ,,Gesellschaft der Vielen“ wird als ,,konkrete Utopie gesellschaftlichen Zusammenlebens“ (Czollek u.a. Citation2017: 71–77) verstanden.6 Weitere prominente Beispiele für eine solche autofiktionale Fundierung der aktuellen Literaturtexte der jüngeren jüdischen Generation sind z.B. Katja Petrowskajas Vielleicht Esther, Tomer Gardis Broken German, Dmitrij Kapitelmans Eine Formalie in Kiew, Marina Frenks ewig her und gar nicht wahr, oder aus der zweiten Generation jüdischer Literat*innen Maxim Billers Sechs Koffer und Adriana Altares‘ titos brille. Zum Modus der Autofiktionalität in der neusten Literatur vgl. (Bischoff & Tippner Citation2018: 6, 7; Jaeger & Fulda Citation2019: 9).7 Hier und im Folgenden zitiere ich aus Goreliks Roman unter Angabe der Sigle ,,WWS“.8 Zur Überwindung der Sprachlosigkeit als wichtigem Aspekt des Empowerment-Konzeptes vgl. auch Chernivsky Citation2017: 56.9 In ihrer Klagenfurter Rede zur Literatur bezeichnet die slowenisch-österreichische Schriftstellerin Maja Haderlap das ,,Ankommen in einer Sprache“ als ,,eine Rettungsgeschichte“ und bezieht sich dabei auf die Texte der ‚eingesprachten‘ Autor*innen, in denen die ,,Ideologie der Globalisierung“ unterlaufen wird. Die ‚eingesprachten‘ Schriftsteller*innen nehmen in ihre sprachlichen Bilder ,,die Geschichte der Länder und Orte“ auf, ,,die sie entweder verlassen haben, in denen sie leben, oder zwischen denen sie pendeln“ (Haderlap Citation2014: 4).10 So Haderlaps von Ilija Trojanow übernommene Bezeichnung für die Schriftsteller*innen, die zum Deutschen als Literatursprache gewechselt haben (Haderlap Citation2014: 5).11 Vgl. die folgende Reflexion: ,,Ich gebe der Schuldirektorin recht, in allem, einfach weil sie die Direktorin ist, an einer deutschen Schule“ (WWS 279).12 Die von Gorelik angewandte sprachliche Komplizenschaft lässt sich mit der im Selbstermächtigungsansatz eingeforderten Strategie eines ,,strategischen Essenzialismus“ vergleichen. In dieser Strategie werden die ,,Macht rassistischer Unterscheidungspraktiken und Benennungen“ analytisch anerkannt und dazu genutzt ,,identitätspolitische Gegenstrategien“ zu entwerfen (vgl. dazu Ha Citation2014: o.S.).13 Eva Hausbacher analysiert in ihrer Monographie Poetik der Migration. Transnationale Schreibweisen in der zeitgenössischen russischen Literatur (2009) die Ästhetik des Diversen in Anlehnung an Werner Wintersteiner. Hausbacher verweist u.a. auf die Diversität als ,,einen von der Norm abweichenden Umgang mit der Sprache mit Hilfe fremder Elemente; von ihrer Wirkung her löst [die Diversität; A.R.] eine Entautomatisierung der (kulturell beeinflussten) Wahrnehmung aus; von ihrem Kulturverständnis her unternimmt sie ein Überschreiten bzw. Erweitern kultureller Grenzen“ (Hausbacher Citation2009: 115).14 Hier zeichnet sich eine deutliche Parallele zu der Mehrsprachigkeit und dem Sprachwechsel in den einzelnen Generationen einer Familie ab, wie sie Katja Petrowskaja in ihrem Buch Vielleicht Esther vielfach thematisiert.Additional informationNotes on contributorsAnna RutkaAnna Rutka Literary scholar at the Department of German-Language Literature and Culture at the John II Catholic University of Lublin. Research areas: German-language literature of the 20th and 21th century, literary discourse of memory, post-migration literature.
摘要本文从近年来现代德国关于移民后多样性和多语言主义的文化争论出发,分析了莱娜·戈雷利克的新作《我们在一起》(2021)。小说《我们在一起》可以被解读为一个处理跨代移民家庭经历的过程,以及学习德语和融入不同文化背景的艰难过程。对小说的分析主要集中在语言和叙事手段上,通过这些手段,对单一语言主义的国家概念和移民作为“他者”的身份的反对得以表达。学习德语的过程、讲德语的作家的角色和多语言身份在小说中被呈现为反对霸权民族话语的策略。一方面,学习德语和用这种语言写作文学作品似乎是与压迫性的文化和社会规范以及自我赋权行为有关的颠覆活动。另一方面,语言抵抗和自我决定的文学形象以语言的不可达性和不确定性为特征。“掌握”一门语言,以及写作文学,是一个矛盾的过程和工作的进展。关键词:俄-犹太-德裔律师selena Gorelikpost-migrationempowerment披露声明作者未报告潜在利益冲突。注1 Den Begriff dominanzkulr prägte Birgit Rommelspacher。[2]〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕〔1〕“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”,“未来发展趋势”position zur j<s:1> dischen gengenwart。2 .《科学与技术》(2017). Selbstermächtigung《其他方面的批判与进步》和《其他方面的批判与进步》,《其他方面的批判与进步》和《其他方面的批判与进步》,《其他方面的批判与进步》,《其他方面的批判与进步》。切尔尼夫斯基,“赋权与Selbstermächtigung”(Chernivsky Citation2017: bes)。54) 4。与此同时,研究人员还发现了一些新的问题,如:peter Petrowskaja gewann 2013; demdem Ausschnitt aus ihrem Buch Vielleicht Esther (veröffentlicht 2014) den ingeburg - bachmann - preis。在德国文学研究中,德国文学研究在国际文学研究中起着重要的作用Beiträgen与德国文学研究在德国文学研究中起着重要的作用Übergänge。2016年9月,在克拉根福尔,德国文学评论家和德国文学评论家在德国文学评论家和德国文学评论家在德国文学评论家和德国文学评论家在德国文学评论家和德国文学评论家在德国文学评论家和德国文学评论家在德国文学评论家。译:在德语中,语序为德语,语序为德语,语序为德语,语序为德语,语序为德语,语序为德语。《罗马人的出版》《罗马人的文学》《罗马人的文学》《罗马人的文学》《罗马人的文学》《罗马人的文学》《罗马人的文学》《罗马人的文学》《罗马人的文学》《罗马人的文学》《罗马人的文学》《罗马人的文学》《罗马人的文学》《罗马人的文学》《罗马人的文学》《罗马人的文学》《罗马人》《罗马人的文学》《罗马人》《罗马人的文学》《罗马人》《罗马人的文学》《罗马人》《罗马人》《罗马人》《罗马人》《罗马人》《罗马人》《罗马人》《罗马人》《罗马人》《罗马人》《罗马人》《阐释》《罗马人》德国巴赫曼文学研究中心:德国巴赫曼文学研究中心5 Max Czollek和andere Aktivist在柏林的Umfeld des Gorki剧院,entwickelten as Projekt der Desintegration, mitdem es eine grundlegende Revision des herkömmlichen Integrationsdenkens fordern。6 .“德国,意识形态-文化”,“德国,意识形态-文化”,“德国,意识形态-文化”,“德国,意识形态-文化”,“德国,意识形态-文化”,“德国,意识形态-文化”,“德国,意识形态-文化”,“德国,意识形态-文化”,“德国,意识形态-文化”,“德国,意识形态-文化”,“德国,意识形态-文化”,“德国,意识形态-文化”[2] [j] .中国当代文学研究进展与发展[j] .中国当代文学研究。
期刊介绍:
Studia Neophilologica publishes articles on English, German and the Romance languages and literatures, and reviews of books in these fields. The contributions represent both historically oriented research and synchronic and structural studies, and the journal is not limited to any particular linguistic or literary period. Many articles concern methodological questions within the fields of general linguistics and literary theory. The majority of the contributions, however, investigate specific linguistic problems or deal with specific literary texts.