Familial risk factors in cases of physical child maltreatment

IF 0.4 4区 医学 Q4 MEDICINE, LEGAL Rechtsmedizin Pub Date : 2023-05-04 DOI:10.1007/s00194-023-00625-0
Cleo Walz, Ulrike Kullmer, Johannes Lecht, Thomas Riepert, Tanja Germerott, Clara-Sophie Schwarz
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Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Kindliche Gewalterfahrungen können schwerwiegende Schädigungen hervorrufen. Durch frühzeitiges Erkennen von familiären Risikofaktoren können Hilfen zielgerichtet angeboten werden. Die Studie untersucht familiäre Risikofaktoren in Misshandlungsfällen, um die Ergebnisse für den präventiven Kinderschutz heranzuziehen. Methoden Es erfolgte eine retrospektive Auswertung von 368 rechtsmedizinischen Fallakten misshandelter Kinder (0 bis 14 Jahre) im Vergleich zu einer Kontrollgruppe von Kindern ohne Misshandlungsverdacht ( n = 336). Erhoben wurden demografische und soziale Faktoren, die psychische Gesundheit der leiblichen Eltern und die angeschuldigten Personen. Zudem wurden vorherige Kontakte der Familien zu Jugendämtern ausgewertet. Ergebnisse Ein junges Alter der Eltern und von der traditionellen Familienform abweichende Familienkonstellationen wurden als signifikante Risikofaktoren für Kindesmisshandlung identifiziert. Die Auswertung der Anzahl der Geschwister und der Position in der Geschwisterreihe ergab keine signifikanten Unterschiede. Bei niedrigen Erfassungsquoten (2–22 %) wurden auch für die Faktoren Drogenmissbrauch, Vorstrafen, Migrationshintergrund, psychische Gesundheit, Arbeitslosigkeit und Bildungsstatus der leiblichen Eltern keine signifikanten Unterschiede festgestellt. In über einem Drittel der Misshandlungsfälle waren die Familien bereits beim Jugendamt bekannt (36 %). Am häufigsten wurden Mutter (24 %), Vater (22 %) oder beide Elternteile (31 %) beschuldigt, die Misshandlung begangen zu haben. Schlussfolgerung Bei ärztlichen Untersuchungen von Kindern und misshandlungsverdächtigen Verletzungen sollte immer die soziale Anamnese erhoben und in die Beurteilung einbezogen werden, um bei erhöhtem Misshandlungsrisiko frühzeitig Hilfen aufzuzeigen.
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儿童身体虐待案件中的家族风险因素
有关暴力行为的背景通过对家庭风险因素的早期认识,可以有明确的目标地提供帮助。这项研究研究在行政错误情况下探索家庭风险因素以利用预防儿童保护的结果。368复机/ n = 336)回忆录:n n该研究的目标是人口以及社会因素、孩子的父母的心理健康和受教育的对象。这些父母以前与少管所的接触也被分析过。研究员发现,父母幼年时,加上家中不同的家庭观点,在某种程度上是虐待儿童的主要风险因素。对兄弟姐妹的数目和在兄弟姐妹中的地位进行了评估,发现两者没有显著的差别。低测算率(2—22%)在药物滥用、犯罪记录、移民背景、心理健康、失业以及亲子父母受教育程度等问题上也没有发现显著的差异。青少年在被虐待的个案中,超过三分之一的个案都是由社会团体知道的(占36%)。最常见的莫过于母亲(24%)、父亲(22%)以及父母双方(31%)受虐。应当将对儿童和可能遭受虐待的病患进行医治的结论纳入其评估之中,并将其纳入确认中,以便尽早确定在发生严重虐待的危险时能提供补救。
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来源期刊
Rechtsmedizin
Rechtsmedizin MEDICINE, LEGAL-
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6-12 weeks
期刊介绍: Rechtsmedizin is an internationally recognized journal dealing with all aspects of forensic medicine. It provides information on current developments in forensic pathology, traumatology, traffic medicine, toxicology, serology, insurance medicine, psychopathology and legal medical issues. Freely submitted original papers allow the presentation of important clinical studies and serve scientific exchange. Case reports feature interesting and unique cases thus providing a platform for scientific information and critical discussion. Comprehensive reviews on a specific topical issue focus on providing evidenced based information on all aspects of the field. Review articles under the rubric ''Continuing Medical Education'' present verified results of scientific research and their integration into daily practice.
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Teaching forensic medicine at police colleges in German Is myocardial hypertrophy per se a risk factor? Ein Missverständnis? Explosion injuries—Crime scene investigation, documentation and reconstruction 103rd Annual Meeting of the German Society of Legal Medicine (DGRM)
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