Dr.-Ing. Thomas Nuber, Dr.-Ing. Hermann-Josef Lensing, Dr.-Ing. Dirk Radny, Dr. rer. nat. Wolf Pfeiffer
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Abstract
Für den Geotechnischen Bericht ist die Grundwasserbeschaffenheit anhand der Konzentration von Magnesium, Sulfat, Ammonium und kalklösender Kohlensäure nach DIN 4030-1 hinsichtlich der Betonaggressivität zu beurteilen. Diese kann einen erheblichen Kostenfaktor darstellen, da bei einer erhöhten Betonaggressivität einige geotechnische Rückverankerungssysteme ausgeschlossen werden müssen. Zudem sind zum Teil bereits früh im Planungsprozess wegweisende Entscheidungen zur Bauplanung und -ausführung zu treffen, die sich aus der Grundwasserbeschaffenheit ergeben. Mithilfe eines Geoinformationssystems (GIS) werden auf Grundlage des Web-Map-Service „Hintergrundwerte im Grundwasser“, der über das Geoportal der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) frei zur Verfügung steht, die Konzentrationsverteilungen der relevanten Wasserinhaltsstoffe in Form von Themenkarten einzeln und für die in DIN 4030-1 festgelegten Expositionsklassen aggregiert dargestellt. Diese Karten können zur Plausibilisierung von Analyseergebnissen und zur Voreinschätzung der Betonaggressivität genutzt werden. Zudem ergibt eine räumliche Auswertung, dass in Deutschland betonaggressives Wasser v. a. auf erhöhte Sulfatkonzentrationen bzw. eine erhöhte Konzentration an kalklösender Kohlensäure sowie eine Kombination von beiden Wasserinhaltsstoffen zurückzuführen ist. Im Gegensatz dazu spielen sowohl Magnesium als auch Ammonium für die Betonaggressivät des Grundwassers nur eine untergeordnete Rolle.
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