Rebekka Gerber, Andre Meichtry, Klazine van der Horst, Alice Koehli, Caroline Roduit, Felicitas Bellutti Enders, Isabel Skypala, Mary Hickson, Julia Eisenblaetter
{"title":"Wachstumsverlauf und Ernährungsstatus von Kindern mit Nahrungsmittelallergien","authors":"Rebekka Gerber, Andre Meichtry, Klazine van der Horst, Alice Koehli, Caroline Roduit, Felicitas Bellutti Enders, Isabel Skypala, Mary Hickson, Julia Eisenblaetter","doi":"10.1007/s15007-024-6341-y","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p><b>Hintergrund:</b> Studien weisen darauf hin, dass Kinder mit Immunglobulin-E(IgE)-vermittelten Nahrungsmittelallergien (NMA) ein erhöhtes Risiko für Wachstumsstörungen haben, insbesondere bei Allergien gegen Kuhmilch oder multiplen NMA. Es gibt jedoch nur wenige Langzeitdaten zu diesem Thema. Die vorliegende Analyse zeigt das Wachstum Schweizer Kinder im ersten Jahr nach der NMA-Diagnose.</p><p><b>Methoden:</b> Diese Sekundäranalyse basiert auf Daten einer multizentrischen Studie, in der Kinder (null bis zehn Jahre) mit Nahrungsmittelallergien ein Jahr nach der Diagnose beobachtet wurden. Dabei wurden diejenigen, die eine Ernährungsberatung erhielten, mit denen verglichen, die keine erhielten. Die Berechnung der z-Scores für das Wachstum erfolgte auf der Grundlage der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierten Standards unter Verwendung der von den Eltern übermittelten Daten. Im Rahmen der Datenanalyse wurden lineare gemischte Modelle mit den Faktoren Ernährungsberatung, Anzahl der NMA und Kuhmilchallergie adjustiert. </p><p><b>Ergebnisse:</b> Bei den 48 untersuchten Kindern (medianes Alter 16 Monate) wurde im Verlauf eines Jahres ein Anstieg der Prävalenz von <i>Wasting</i> (Gewicht-für-Länge/Größe z-Score < -2) von 2 % auf 10 % festgestellt, während die Prävalenz von Stunting (Länge/Größe-für-Alter < -2) von 2 % auf 0 % abnahm. Zwölf Monate nach der Diagnosestellung zeigten alle medianen z-Scores einen Anstieg. Die Analyse mithilfe eines linearen gemischten Modells ergab, dass es keine signifikanten Unterschiede im Wachstum innerhalb und zwischen den Kindern gab.</p><p><b>Schlussfolgerung:</b> Kinder mit IgE-vermittelter NMA können ein normales Wachstum erreichen, wenn sie bei Kuhmilchallergie oder multiplen NMA eine Ernährungsberatung erhalten. Routinemäßige Messungen von Länge/Größe und Gewicht sollten durchgeführt werden, um individuelle Fälle von Mangelernährung zu erkennen und entsprechende ernährungstherapeutische Maßnahmen einzuleiten. Um die langfristige Wachstumsentwicklung bei Kindern mit IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergien besser zu verstehen, sind größere Studien mit längeren Beobachtungszeiträumen erforderlich.</p><p><b>Zitierweise:</b> Gerber R, Meichtry A, van der Horst K, Koehli A, Roduit R, Enders FB, Skypala I, Hickson M, Eisenblaetter J et al. Course of growth and nutritional status in Swiss children with food allergies. Allergo J Int 2024;33:171-9</p><p>https://doi.org/10.1007/s40629-024-00289-6</p>","PeriodicalId":7418,"journal":{"name":"Allergo Journal","volume":"33 6","pages":"28 - 38"},"PeriodicalIF":1.1000,"publicationDate":"2024-09-16","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Allergo Journal","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://link.springer.com/article/10.1007/s15007-024-6341-y","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"ALLERGY","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Hintergrund: Studien weisen darauf hin, dass Kinder mit Immunglobulin-E(IgE)-vermittelten Nahrungsmittelallergien (NMA) ein erhöhtes Risiko für Wachstumsstörungen haben, insbesondere bei Allergien gegen Kuhmilch oder multiplen NMA. Es gibt jedoch nur wenige Langzeitdaten zu diesem Thema. Die vorliegende Analyse zeigt das Wachstum Schweizer Kinder im ersten Jahr nach der NMA-Diagnose.
Methoden: Diese Sekundäranalyse basiert auf Daten einer multizentrischen Studie, in der Kinder (null bis zehn Jahre) mit Nahrungsmittelallergien ein Jahr nach der Diagnose beobachtet wurden. Dabei wurden diejenigen, die eine Ernährungsberatung erhielten, mit denen verglichen, die keine erhielten. Die Berechnung der z-Scores für das Wachstum erfolgte auf der Grundlage der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definierten Standards unter Verwendung der von den Eltern übermittelten Daten. Im Rahmen der Datenanalyse wurden lineare gemischte Modelle mit den Faktoren Ernährungsberatung, Anzahl der NMA und Kuhmilchallergie adjustiert.
Ergebnisse: Bei den 48 untersuchten Kindern (medianes Alter 16 Monate) wurde im Verlauf eines Jahres ein Anstieg der Prävalenz von Wasting (Gewicht-für-Länge/Größe z-Score < -2) von 2 % auf 10 % festgestellt, während die Prävalenz von Stunting (Länge/Größe-für-Alter < -2) von 2 % auf 0 % abnahm. Zwölf Monate nach der Diagnosestellung zeigten alle medianen z-Scores einen Anstieg. Die Analyse mithilfe eines linearen gemischten Modells ergab, dass es keine signifikanten Unterschiede im Wachstum innerhalb und zwischen den Kindern gab.
Schlussfolgerung: Kinder mit IgE-vermittelter NMA können ein normales Wachstum erreichen, wenn sie bei Kuhmilchallergie oder multiplen NMA eine Ernährungsberatung erhalten. Routinemäßige Messungen von Länge/Größe und Gewicht sollten durchgeführt werden, um individuelle Fälle von Mangelernährung zu erkennen und entsprechende ernährungstherapeutische Maßnahmen einzuleiten. Um die langfristige Wachstumsentwicklung bei Kindern mit IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergien besser zu verstehen, sind größere Studien mit längeren Beobachtungszeiträumen erforderlich.
Zitierweise: Gerber R, Meichtry A, van der Horst K, Koehli A, Roduit R, Enders FB, Skypala I, Hickson M, Eisenblaetter J et al. Course of growth and nutritional status in Swiss children with food allergies. Allergo J Int 2024;33:171-9
期刊介绍:
The Allergo Journal publishes original articles, reviews and case reports, guidelines and position papers in German and English. The topics concern allergological and immunological clinical pictures, current developments in diagnosis and therapy, research work concerning antigens and allergens and aspects related to occupational and environmental medicine. The quality of the contributions is guaranteed by an international board of editors; all contributions will be reviewed by at least two independent peers.