David Richard Krüger, Elke Jeschke, Thorsten Gehrke, Christian Günster, Andreas M Halder, Hanna Leicht, Jürgen Malzahn, Peter Schräder, Dieter C Wirtz, Josef Zacher, Karl-Dieter Heller
{"title":"Impact of Hospital Case Volume on the Complication Rate in Hip Arthroplasty: An Analysis of Nationwide AOK Data.","authors":"David Richard Krüger, Elke Jeschke, Thorsten Gehrke, Christian Günster, Andreas M Halder, Hanna Leicht, Jürgen Malzahn, Peter Schräder, Dieter C Wirtz, Josef Zacher, Karl-Dieter Heller","doi":"10.1055/a-2538-6446","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p><p>Aufgrund des demografischen Wandels und damit verbundener erwarteter Steigerungen der Fallzahlen von primärer Hüftendoprothetik und Revisionseingriffen ist es wichtig, Faktoren zu identifizieren, die Komplikationen und Revisionen reduzieren können. Ein solcher Faktor ist die Fallzahl eines Krankenhauses. Studien haben gezeigt, dass Krankenhäuser mit höheren Fallzahlen niedrigere Morbiditäts- und Komplikationsraten aufweisen. Die meisten Studien basieren dabei auf Registerdaten, die oft unvollständig sind und keine patientenspezifischen Faktoren beinhalten.In dieser Studie wurden bundesweite pseudonymisierte stationäre Abrechnungsdaten und Versichertenstammdaten der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) im Zeitraum von 2017 bis 2019 bei Patienten mit primärer Hüftendoprothese analysiert. Zur Analyse des Einflusses der Fallzahl auf das Outcome wurden 5 Fallzahlkategorien gebildet (I: 1-49, II: 50-99, III: 100-199, IV: 200-399, V: ≥ 400 Operationen pro Jahr). Als Endpunkte wurden 90-Tage-Sterblichkeit, 1-Jahres-Revisionsoperationen, chirurgische Komplikationen (90 Tage bzw. 365 Tage), periprothetische Femurfrakturen (90 Tage) und schwere Allgemeinkomplikationen im Krankenhausaufenthalt betrachtet. Der Einfluss der Fallzahl auf das Outcome wurde mittels multipler logistischer Regression unter Berücksichtigung patientenspezifischer Faktoren bestimmt.Die Analyse von 137494 Fällen aus 993 Kliniken zeigt einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Fallzahlgruppe und der Häufigkeit von Revisionsoperationen, chirurgischen Komplikationen, periprothetischen Femurfrakturen und allgemeinen Komplikationen. Bei Kliniken mit einer Fallzahl von weniger als 50 pro Jahr zeigte sich eine Risikoerhöhung um 65%-88% für diese Endpunkte gegenüber der fallzahlstärksten Gruppe. Für den Endpunkt Sterblichkeit ergibt eine dichotome Betrachtung der Fallkategorien ebenfalls einen signifikanten Einfluss der Fallzahlen.Die Studie zeigt, dass, auch unter Berücksichtigung patientenspezifischer Faktoren, höhere Fallzahlen bei primärer Hüftendoprothetik in Krankenhäusern mit niedrigeren Komplikationsraten verbunden sind. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung der Fallzahl als Faktor zur Verbesserung der Versorgungsqualität in der Hüftendoprothetik.</p>","PeriodicalId":94274,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Orthopadie und Unfallchirurgie","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2025-03-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift fur Orthopadie und Unfallchirurgie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-2538-6446","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Aufgrund des demografischen Wandels und damit verbundener erwarteter Steigerungen der Fallzahlen von primärer Hüftendoprothetik und Revisionseingriffen ist es wichtig, Faktoren zu identifizieren, die Komplikationen und Revisionen reduzieren können. Ein solcher Faktor ist die Fallzahl eines Krankenhauses. Studien haben gezeigt, dass Krankenhäuser mit höheren Fallzahlen niedrigere Morbiditäts- und Komplikationsraten aufweisen. Die meisten Studien basieren dabei auf Registerdaten, die oft unvollständig sind und keine patientenspezifischen Faktoren beinhalten.In dieser Studie wurden bundesweite pseudonymisierte stationäre Abrechnungsdaten und Versichertenstammdaten der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) im Zeitraum von 2017 bis 2019 bei Patienten mit primärer Hüftendoprothese analysiert. Zur Analyse des Einflusses der Fallzahl auf das Outcome wurden 5 Fallzahlkategorien gebildet (I: 1-49, II: 50-99, III: 100-199, IV: 200-399, V: ≥ 400 Operationen pro Jahr). Als Endpunkte wurden 90-Tage-Sterblichkeit, 1-Jahres-Revisionsoperationen, chirurgische Komplikationen (90 Tage bzw. 365 Tage), periprothetische Femurfrakturen (90 Tage) und schwere Allgemeinkomplikationen im Krankenhausaufenthalt betrachtet. Der Einfluss der Fallzahl auf das Outcome wurde mittels multipler logistischer Regression unter Berücksichtigung patientenspezifischer Faktoren bestimmt.Die Analyse von 137494 Fällen aus 993 Kliniken zeigt einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Fallzahlgruppe und der Häufigkeit von Revisionsoperationen, chirurgischen Komplikationen, periprothetischen Femurfrakturen und allgemeinen Komplikationen. Bei Kliniken mit einer Fallzahl von weniger als 50 pro Jahr zeigte sich eine Risikoerhöhung um 65%-88% für diese Endpunkte gegenüber der fallzahlstärksten Gruppe. Für den Endpunkt Sterblichkeit ergibt eine dichotome Betrachtung der Fallkategorien ebenfalls einen signifikanten Einfluss der Fallzahlen.Die Studie zeigt, dass, auch unter Berücksichtigung patientenspezifischer Faktoren, höhere Fallzahlen bei primärer Hüftendoprothetik in Krankenhäusern mit niedrigeren Komplikationsraten verbunden sind. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung der Fallzahl als Faktor zur Verbesserung der Versorgungsqualität in der Hüftendoprothetik.