{"title":"[Pharmaceutical counseling of patients with hypertension].","authors":"Ralf Goebel","doi":"10.1002/pauz.201200481","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die weitere Herabsetzung der Zielblutdruckwerte und das Konzept der Risikostratifikation stellten einen bedeutenden Wandel in der Hypertonie-Behandlung dar, der durch die Einfuhrung neuer medikamentoser Therapiemoglichkeiten gefordert wurde. Analysen zum aktuellen Stand der Fruherkennung, Behandlung und Kontrolle von Hypertonikern in Deutschland lassen jedoch erkennen, dass die Anpassung und Optimierung der Bluthochdruckbehandlung in weiten Teilen der Bevolkerung nicht Schritt gehalten hat mit dem Wissenszuwachs und den neuen medikamentosen Therapieoptionen. \n \n \n \nZu den weitgehend bekannten Ursachen fur den ungenugenden Behandlungserfolg der arteriellen Hypertonie gehoren die mangelhafte Therapie- und Einnahmetreue, haufige Praparatewechsel und die fehlende Wahrnehmung nichtmedikamentoser Masnahmen zur Blutdrucksenkung. \n \n \n \nDie Diskussion um den differenzialtherapeutischen und pharmakookonomischen Stellenwert einzelner Antihypertensiva-Klassen halt an. Die Kernaussage aller aktuellen Therapieempfehlungen und Studien bleibt zweifellos, dass die Blutdrucksenkung an sich, unabhangig vom eingesetzten Antihypertensivum, den entscheidenden Nutzen bezuglich der kardiovaskularen und Gesamtmortalitat bringt. Die wissenschaftliche Datenlage, wonach einzelne Arzneistoffgruppen spezielle organoprotektive Eigenschaften aufweisen, hat sich verbreitert. Je nach Hypertonie-Schweregrad und Gesamtrisiko wird initial auch eine primare Kombinationstherapie empfohlen. \n \n \n \nEine systematische Dokumentation des Arzneimittelgebrauchs und – soweit moglich – klinisch-physiologischer Parameter bilden die Voraussetzung fur ein professionelles Monitoring der Arzneimittelanwendung und Therapieverlaufskontrolle im Rahmen einer interdisziplinaren Betreuung durch Arzte und Apotheker. \n \n \n \nApotheker konnen durch eine fachkundige und patientenorientierte Arzneimittelinformation und Beratung einen wichtigen Beitrag zur fruhzeitigen Erkennung, Losung und Vermeidung Arzneimittel- und Therapie-bezogener Probleme leisten. Der Apotheker kann durch eine apothekengestutzte Kontrolle der Blutdruckwerte, des Korpergewichts sowie durch ein Monitoring dem behandelnden Arzt und Patienten zusatzliche Hinweise fur eine sichere und wirksame Therapie mit Antihypertensiva sowie individuelle Losungsmoglichkeiten bei Arzneimittel- und Therapie-bezogenen Problemen anbieten.","PeriodicalId":19878,"journal":{"name":"Pharmazie in Unserer Zeit","volume":"41 4","pages":"332-42"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2012-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1002/pauz.201200481","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Pharmazie in Unserer Zeit","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1002/pauz.201200481","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die weitere Herabsetzung der Zielblutdruckwerte und das Konzept der Risikostratifikation stellten einen bedeutenden Wandel in der Hypertonie-Behandlung dar, der durch die Einfuhrung neuer medikamentoser Therapiemoglichkeiten gefordert wurde. Analysen zum aktuellen Stand der Fruherkennung, Behandlung und Kontrolle von Hypertonikern in Deutschland lassen jedoch erkennen, dass die Anpassung und Optimierung der Bluthochdruckbehandlung in weiten Teilen der Bevolkerung nicht Schritt gehalten hat mit dem Wissenszuwachs und den neuen medikamentosen Therapieoptionen.
Zu den weitgehend bekannten Ursachen fur den ungenugenden Behandlungserfolg der arteriellen Hypertonie gehoren die mangelhafte Therapie- und Einnahmetreue, haufige Praparatewechsel und die fehlende Wahrnehmung nichtmedikamentoser Masnahmen zur Blutdrucksenkung.
Die Diskussion um den differenzialtherapeutischen und pharmakookonomischen Stellenwert einzelner Antihypertensiva-Klassen halt an. Die Kernaussage aller aktuellen Therapieempfehlungen und Studien bleibt zweifellos, dass die Blutdrucksenkung an sich, unabhangig vom eingesetzten Antihypertensivum, den entscheidenden Nutzen bezuglich der kardiovaskularen und Gesamtmortalitat bringt. Die wissenschaftliche Datenlage, wonach einzelne Arzneistoffgruppen spezielle organoprotektive Eigenschaften aufweisen, hat sich verbreitert. Je nach Hypertonie-Schweregrad und Gesamtrisiko wird initial auch eine primare Kombinationstherapie empfohlen.
Eine systematische Dokumentation des Arzneimittelgebrauchs und – soweit moglich – klinisch-physiologischer Parameter bilden die Voraussetzung fur ein professionelles Monitoring der Arzneimittelanwendung und Therapieverlaufskontrolle im Rahmen einer interdisziplinaren Betreuung durch Arzte und Apotheker.
Apotheker konnen durch eine fachkundige und patientenorientierte Arzneimittelinformation und Beratung einen wichtigen Beitrag zur fruhzeitigen Erkennung, Losung und Vermeidung Arzneimittel- und Therapie-bezogener Probleme leisten. Der Apotheker kann durch eine apothekengestutzte Kontrolle der Blutdruckwerte, des Korpergewichts sowie durch ein Monitoring dem behandelnden Arzt und Patienten zusatzliche Hinweise fur eine sichere und wirksame Therapie mit Antihypertensiva sowie individuelle Losungsmoglichkeiten bei Arzneimittel- und Therapie-bezogenen Problemen anbieten.