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Abstract
Die ungebrochene Popularität der Idee der „Lehrerpersönlichkeit“ beschränkt sich nicht – wie angenommen wird – auf die Selbstentwürfe berufserfahrener Lehrer*innen. Vielmehr offenbaren auch der neuere akademische Lehrer*innenbildungsdiskurs ebenso wie die wissenschaft liche Diskussion zum Lehrberuf eine erstaunliche Beharrlichkeit des Konstruktes. Die „Lehrerpersönlichkeit“ wird mit der Begründung, dass sie ausschlaggebend für den Lernerfolg der Schüler*innen sei, als Ziel der Lehrer*innenbildung und Professionalisierung als Persönlichkeitsbildung entworfen und gefordert. Zugleich sei die „Lehrer persönlichkeit“ aber nicht recht bestimmbar, nicht zu operationalisieren oder zu messen. Sie erscheint vielmehr als universelle Antwort auf das, was im Lehrberuf nicht erklärbar und nicht empirisch rekonstruierbar ist. Was aber nicht zu bestimmen ist, was nicht (be)greifbar erscheint, das kann nicht erlernt und vermittelt werden. Insofern ist die Forderung, Professionalisierung für und Professionalität im Lehrberuf an die Ausbildung der „Lehrerpersönlichkeit“ zu knüpfen, gar nicht einzulösen.