Research Integrity

IF 0.4 Q4 REHABILITATION Physioscience Pub Date : 2023-05-17 DOI:10.1055/a-2025-5225
C. Kopkow, T. Braun
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Abstract

Nachdem im ersten Editorial zum Thema Forschungsintegrität (Research Integrity) in Heft 01/23 der physioscience verantwortungsvolle Forschungspraktiken thematisiert wurden [1], wird in diesem zweiten Editorial das Thema Open Science fokussiert. Dabei geht es auch darum, wie und wo Forschungsergebnisse veröffentlicht werden. In der „UNESCO Recommendation on Open Science“ wird Open Science als ein neues Paradigma dargestellt, das auf den wesentlichen Grundsätzen der akademischen Freiheit, der Integrität der Forschung und der wissenschaftlichen Exzellenz aufbaut [2]. Open Science integriert demnach die Praktiken der Reproduzierbarkeit, Transparenz, des Austauschs und der Zusammenarbeit im wissenschaftlichen Betrieb, die sich aus der zunehmenden Öffnung wissenschaftlicher Inhalte, Werkzeuge und Prozesse ergeben [2]. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) versteht unter Open Science, „dass wissenschaftliche Praktiken und Prozesse etabliert oder gestaltet werden, um Forschungsergebnisse langfristig offen zugänglich zu machen und damit die bessere Nutzbarkeit durch die Wissenschaft selbst und andere Akteure zu gewährleisten“ [3]. Obwohl Open Science ein viel genutzter Begriff ist, wird unter diesem eine Vielzahl an Konzepten und Verhaltensweisen zusammengefasst. Im Zusammenhang mit Open Science veröffentlichen Wissenschaftler*innen neben den Ergebnissen auch verschiedene Schritte auf dem Weg zu diesen Ergebnissen. Insofern machen Wissenschaftler*innen ihre Arbeit nachvollziehbar und überprüfbar, womit die Dissemination von Forschungsergebnissen ein wesentlicher Bestandteil von Open Science ist [4]. Mit Open Science wird die etablierte Art und Weise, was als Ergebnis im wissenschaftlichen Kontext zählt, verändert. Das geschieht auch durch die Veröffentlichung von Studienprotokollen, die Registrierung von Studien, die Veröffentlichung von Datenanalyseplänen und des genutzten Codes zur Datenanalyse, die Veröffentlichung von Datensets und Metadaten sowie die rasche und frei zugängliche Veröffentlichung von Forschungsergebnissen als Preprint [4]. Idealerweise münden alle diese Prozesse in eine Open-Access-Publikation mit unverblindeten PeerReview-Verfahren [4]. Open-Science-Praktiken spielen auch bei der Bewertung von individuellen und institutionellen Wissenschaftsleistungen eine Rolle bzw. deren Bedeutung wird zukünftig weiter zunehmen. Vielfach ist es momentan gängige Praxis, Wissenschaftler*innen anhand der Anzahl ihrer Publikation und eingeworbener Drittmitteln zu bewerten und zu belohnen, nicht jedoch für die Veröffentlichung von z. B. Daten und Codes [5]. Bisher sind insbesondere Publikationen und Drittmittel entscheidend für die Weiterbeschäftigung oder Entfristung bei befristeten Arbeitsverhältnissen, für die Einwerbung (weiterer) Drittmittel oder die Berufung auf eine Professur. Ein Mehrwert für Wissenschaftler*innen, neben der Publikation ihrer wissenschaftlichen Ergebnisse in einer Fachzeitschrift, weitere Aspekte ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit zur Verfügung zu stellen, ergibt sich im derzeitigen System nicht per se auf individueller Ebene. Im Gegenteil, Wissenschaftler*innen müssen Zeit investieren, um sorgfältig und nachvollziehbar die verschiedenen Schritte ihrer wissenschaftlichenTätigkeit aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen. Insbesondere die Fokussierung auf die Anzahl an Publikation von Beiträgen in Fachzeitschriften im Wissenschaftssystem hat zu Missständen geführt und sich zu einem lukrativen und unlauteren Geschäftsmodell entwickelt. Sogenannte „Raubtierverlage“ und „Predatory Journals“ sind Auswüchse dieses Systems und untergraben die Integrität, Qualität und Glaubwürdigkeit von Wissenschaft [6]. Dabei sind Predatory Journals nicht immer direkt als solche erkennbar und eine einheitliche Definition existiert nicht [7], obwohl unlängst charakterisierende Kriterien konsentiert wurden [8]. Im Vergleich zu seriösen Zeitschriften lassen sich Predatory Journals u. a. daran erkennen, Prof. Dr. Tobias Braun Prof. Dr. Christian Kopkow Editorial
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科研诚信
在第一份否定研究摘要(Research center)上获得了研究成果01/23页。研究的焦点也在于如何及何地发表研究成果。教科文组织重新实现开放科学”会议描述了开放式科学,是建立在学术自由、研究诚实和科学福祉等基本原则基础上的新范例。[2]。开放科学综合了因科学领域的内容、工具和过程日益开放而产生的重复性、透明度、交流与合作等活动。德国研究共同体(dbd)称“开放式科学”,“确定或设计了科学实践和流程,以使研究能够长期公开传播,并确保科学自身和其他参与者更有效利用。”[3]尽管开放式科学是一个强有力的概念,但它概括了各种观点和行为。在开放式科学背景下,科学家们除了发表结果,还公布了实现这些结果的不同步骤。由此可见,科学家们让自己的工作明白无误并加以验证,因此,意见不一是开放式科学的关键组成部分[4]。而开放科学,则改变了在科学范畴内,最重要的结果。出现这种情况,包括公布的试验是登记研究公布Datenanalyseplänen代码资源及数据分析系统,公布Datensets元以及迅速和自由方便公布研究成果作为Preprint [4] .理想的是,所有这些进程都能以未经修改的喇叭修改方式进行露天的出版物[4]。公共科学实践在评估个体和机构的科学成就方面也起到了作用——其意义将在未来继续增加。目前很多人认为,评价和奖励科学家,通常是根据出版物和输入的第三方资源数量来进行,但不是为了公布数据和密码[5]。迄今为止,特别是出版物和第三方分配资源对临时性工作能否延续或被分配至关重要,用公共资源招募(其他)第三方资源或使用教授。对于科学家*来说,除了将他们的科学成果在专业期刊上发表之外,还有更多的贡献,但目前的体制并不存在内在的个体层面。相反,科学家*要花时间仔细分析和了解他们的科学工作到底是怎样的。特别是关注收到的各科学系统专业期刊捐款数量导致了失败并发展成有利可图的雄密的商业模式。先发制人的出版社是这一系统的产物,破坏了科学的完整性、质量和信誉。但并非所有的Predatory都是可识别的,任何人都无法统一定义[7],尽管最近出现了标准(8)。与严肃的杂志相比,科学杂志可以告诉你的一点就是
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Physioscience
Physioscience REHABILITATION-
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