{"title":"Cathrine Fabricius-Hansen/Kåre Solfjeld/Anneliese Pitz: Der Konjunktiv. Formen und Spielräume","authors":"Irene Rapp","doi":"10.1515/zfs-2019-2001","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Ziel der Monographie ist es, „den deutschen Konjunktiv in seinen vielen Erscheinungsformen, Anwendungsbereichen und Nuancen zu erfassen“ (Klappentext). Dies wurde ohne jeden Zweifel erreicht: meines Wissens gibt es keine andere Abhandlung, die sich derart detailliert, fundiert und systematisch mit dem Thema auseinandersetzt. Alle typischen und peripheren Verwendungsweisen von Konjunktiv I und Konjunktiv II werden abgehandelt und durch authentische Beispiele aus literarischen Texten und Pressetexten veranschaulicht. Schwerpunkt des Buchs ist die Redeund Gedankenwiedergabe; hier wird nicht nur der darin auftretende Konjunktiv besprochen, sondern das Gesamtsystem, einschließlich des Indikativs in seinen verschiedenen Funktionen. Eine besondere Rolle spielt die bei Redeund Gedankenwiedergabe auftretende Zeitenfolge (auch bekannt als Tempustransposition oder backshift), und die Einordnung der würde+ InfinitivKonstruktion in ihren verschiedenen Verwendungen. Bevor die Autor/-innen die Funktionen der beiden Konjunktive, ihre Überschneidungen sowie das Verhältnis zum Indikativ untersuchen, wird in Kapitel 1 der Formenbestand des Konjunktivs detailliert dargestellt. Prägnant wird herausgearbeitet, dass fast ausschließlich Hilfsverben (und identische Vollverben) eine starke Markierung des Konjunktiv I/II haben, welche in der Praxis auch tatsächlich Verwendung findet. Kapitel 2 gibt einen Überblick über die Funktionsbereiche der beiden Konjunktive. Als peripher betrachten die Autor/-innen denKonjunktivgebrauch in volitiven Sätzen (Konjunktiv I), abhängigen irrealen Sätzen (Konjunktiv II) sowie Finalsätzen und Vergleichssätzen mit als (ob) (Konjunktiv I/II). Zentral für beide Konjunktive ist die Verwendung in der Redeund Gedankenwiedergabe, für den Konjunktiv II zudemder Gebrauch in irrealen (kontrafaktischen oder potentialen) Bedingungssätzen. Kapitel 3 thematisiert den irrealen Konjunktiv II in Bedingungssätzen (1) und zeigt dessen Verwandtschaft mit irrealen Deklarativsätzen und Wunschsätzen auf. Beide Satztypen werden als verkappte irreale Konditionalgefüge betrachtet, wobei bei den irrealen Deklarativsätzen z. B. ein Adverbial als Antezedens dient (2) und bei Wunschsätzen das Konsequens implizit bleibt (3):","PeriodicalId":43494,"journal":{"name":"Zeitschrift Fur Sprachwissenschaft","volume":"38 100 1","pages":"305 - 309"},"PeriodicalIF":0.6000,"publicationDate":"2019-11-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/zfs-2019-2001","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift Fur Sprachwissenschaft","FirstCategoryId":"98","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/zfs-2019-2001","RegionNum":3,"RegionCategory":"文学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"LANGUAGE & LINGUISTICS","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Ziel der Monographie ist es, „den deutschen Konjunktiv in seinen vielen Erscheinungsformen, Anwendungsbereichen und Nuancen zu erfassen“ (Klappentext). Dies wurde ohne jeden Zweifel erreicht: meines Wissens gibt es keine andere Abhandlung, die sich derart detailliert, fundiert und systematisch mit dem Thema auseinandersetzt. Alle typischen und peripheren Verwendungsweisen von Konjunktiv I und Konjunktiv II werden abgehandelt und durch authentische Beispiele aus literarischen Texten und Pressetexten veranschaulicht. Schwerpunkt des Buchs ist die Redeund Gedankenwiedergabe; hier wird nicht nur der darin auftretende Konjunktiv besprochen, sondern das Gesamtsystem, einschließlich des Indikativs in seinen verschiedenen Funktionen. Eine besondere Rolle spielt die bei Redeund Gedankenwiedergabe auftretende Zeitenfolge (auch bekannt als Tempustransposition oder backshift), und die Einordnung der würde+ InfinitivKonstruktion in ihren verschiedenen Verwendungen. Bevor die Autor/-innen die Funktionen der beiden Konjunktive, ihre Überschneidungen sowie das Verhältnis zum Indikativ untersuchen, wird in Kapitel 1 der Formenbestand des Konjunktivs detailliert dargestellt. Prägnant wird herausgearbeitet, dass fast ausschließlich Hilfsverben (und identische Vollverben) eine starke Markierung des Konjunktiv I/II haben, welche in der Praxis auch tatsächlich Verwendung findet. Kapitel 2 gibt einen Überblick über die Funktionsbereiche der beiden Konjunktive. Als peripher betrachten die Autor/-innen denKonjunktivgebrauch in volitiven Sätzen (Konjunktiv I), abhängigen irrealen Sätzen (Konjunktiv II) sowie Finalsätzen und Vergleichssätzen mit als (ob) (Konjunktiv I/II). Zentral für beide Konjunktive ist die Verwendung in der Redeund Gedankenwiedergabe, für den Konjunktiv II zudemder Gebrauch in irrealen (kontrafaktischen oder potentialen) Bedingungssätzen. Kapitel 3 thematisiert den irrealen Konjunktiv II in Bedingungssätzen (1) und zeigt dessen Verwandtschaft mit irrealen Deklarativsätzen und Wunschsätzen auf. Beide Satztypen werden als verkappte irreale Konditionalgefüge betrachtet, wobei bei den irrealen Deklarativsätzen z. B. ein Adverbial als Antezedens dient (2) und bei Wunschsätzen das Konsequens implizit bleibt (3):
期刊介绍:
The aim of the journal is to promote linguistic research by publishing high-quality contributions and thematic special issues from all fields and trends of modern linguistics. In addition to articles and reviews, the journal also features contributions to discussions on current controversies in the field as well as overview articles outlining the state-of-the art of relevant research paradigms. Topics: -General Linguistics -Language Typology -Language acquisition, language change and synchronic variation -Empirical linguistics: experimental and corpus-based research -Contributions to theory-building