D. Reichl, Kathrin N. Schlaf, Jürgen Wickles, S. Steins-Loeber
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Abstract
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Ein selbstunsicherer und Borderline-Persönlichkeitsstil scheinen positiv mit Symptomschwere und negativ mit Lebenszufriedenheit bei depressiven Personen zusammenzuhängen. Selbstmitgefühl könnte hierbei eine vermittelnde Rolle spielen. Fragestellung: Die vorliegende Studie untersuchte, ob ein geringeres Selbstmitgefühl den Zusammenhang eines selbstunsicheren bzw. Borderline-Persönlichkeitsstils mit geringerer Lebenszufriedenheit und höherer Symptomschwere vermittelt. Methode: In einer Querschnitts-Erhebung beantworteten 78 ambulante Patient_innen mit Majorer Depression Fragebögen zu Selbstmitgefühl, Lebenszufriedenheit, depressiver Symptomschwere und Persönlichkeitsstilen. Anschließend wurden Mediationsanalysen berechnet. Ergebnisse: Die Ergebnisse implizieren, dass ein geringeres Selbstmitgefühl den Zusammenhang zwischen einem selbstunsicheren Stil und depressiver Symptomschwere vermittelt. Insbesondere eine ausgeprägtere Selbstverurteilung vermittelte den Zusammenhang zwischen einem selbstunsicheren bzw. Borderline-Stil und geringerer Lebenszufriedenheit. Schlussfolgerungen: Selbstmitgefühl zu stärken und insbesondere Selbstverurteilung zu reduzieren könnte bei depressiven Patient_innen mit selbstunsicherem oder Borderline-Stil ein Ansatzpunkt zur Verbesserung der mentalen Gesundheit sein, was in Interventionsstudien untersucht werden sollte. Limitationen der Studie sind das querschnittliche Design und die geringe interne Konsistenz einzelner Selbstmitgefühls-Facetten.
期刊介绍:
Organ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) zugleich Organ der Fachgruppen Klinische Psychologie und Psychotherapie in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), der Sektion Klinische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie e.V. (DGVT), der Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie e.V. (GWG), der Sektion Klinische Psychologie im Berufsverband Österreichischer Psychologinnen und Psychologen (B.Ö.P.) und der Arbeitsgemeinschaft für VerhaltensModifikation e.V. (AVM)