Präoperatorisches Denken bei verschiedenen psychischen Störungen: Zwei Querschnittsstudien zum besseren Verständnis des CBASP

J. Klein, Lars Grasshoff, Ronja Hermanns, Svenja Haeger, Stefan Sondermann, Tanja Kühnen, B. Zurowski, U. Schweiger, M. Hüppe
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Abstract

Zusammenfassung. Hintergrund: In der Behandlung der persistierenden depressiven Störung (PDD) werden Psychotherapien mit interpersonellem Schwerpunkt empfohlen. Ein Beispiel dafür ist das Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP), was davon ausgeht, dass Menschen mit PDD zu einem präoperatorischen Denkstil neigen. Das Ziel dieser Arbeit ist herauszufinden, ob dieser Denkstil auch bei Menschen mit einer Panikstörung oder einem chronischen Rückenschmerz beobachtet werden kann. Methodik: In einer Studie wurden Patient_innen mit einer Panikstörung ( n = 20) verglichen mit Patient_innen mit einer depressiven Störung ( n = 20) und gesunden Kontrollen ( n = 20). In einer weiteren Studie wurden Patient_innen mit chronischem Rückenschmerz ( n = 30) verglichen mit gesunden Kontrollen ( n = 32). Alle Proband_innen wurden mit dem Lübecker Fragebogen Präoperatorisches Denken (LFPD) befragt. Daneben wurden die Angehörigen der Proband_innen gebeten, das Interaktionsverhalten der Probandin bzw. des Probanden mit dem Interpersonal Message Inventory (IMI) zu beurteilen. Ergebnis: Die erste Studie kam zu dem Ergebnis, dass sich nur die depressiven Patient_innen im LFPD signifikant von den gesunden Kontrollen unterschieden ( p < .001). In der Subskala „feindselig“ des IMI unterschieden sich die Kontrollen von beiden Patient_innengruppen, allerdings war nur der Befund für die Panikstörung signifikant ( p = .008). In der zweiten Studie unterschieden sich die Patient_innen mit der Schmerzstörung von den gesunden Kontrollen nur im Bezug auf die IMI Subskala „feindselig“ ( p = .005), aber nicht im LFPD. Schlussfolgerung: Das präoperatorische Denken wurde nur bei Patient_innen mit depressiver Störung beobachtet, obwohl die anderen beiden Patient_innengruppen von ihren Angehörigen ebenfalls als feindselig wahrgenommen wurden. Diese Befunde sprechen dafür, dass interpersonelle Defizite bei psychischen Störungen nicht immer auf das dem CBASP zugrundeliegende Modell des präoperatorischen Denkens zurückzuführen sind.
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各种心理障碍的预设思维:两项跨领域研究来增强对CBASP的认识
总结背景:推荐以人际关系为重点的心理疗法治疗持续性抑郁障碍(PDD)。这方面的一个例子是心理治疗的认知行为分析系统(CBASP),该系统假设患有PDD的人倾向于采用术前思维方式。本文的目的是找出这种思维方式是否也可以在患有恐慌症或慢性背痛的人身上观察到。方法:在一项研究中,将惊恐障碍患者(n20)与抑郁障碍患者(n20)和健康对照组(n20。在另一项研究中,慢性背痛患者(n30)与健康对照组(n32)进行了比较。所有参与者都接受了吕贝克术前思维问卷(LFPD)的访谈。此外,测试对象的亲属被要求确定测试对象的互动行为。使用人际信息量表(IMI)对受试者进行评估。结果:第一项研究得出结论:LFPD中只有抑郁患者与健康对照组有显著差异(p<0.001)。在IMI的“敌对”亚量表中,对照组与两个患者组都有差异,但只有惊恐障碍的结果有显著差异。(p=.008)在第二项研究中,疼痛障碍患者与健康对照组的差异仅在于IMI分量表“敌对”(p=0.005)但LFPD没有。结论:术前思维仅在抑郁症患者中观察到,尽管其他两组患者也被其亲属视为敌对。这些发现表明,精神障碍患者的人际关系缺陷并不总是由于术前CBASP的思维模式所致。
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