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Abstract
Zusammenfassung In diesem Aufsatz wird erstens der Frage nach den gesellschaftlichen Umgangsweisen von europäischen Gesellschaften der Neuzeit mit religiös gerahmter, weiblicher Nahrungsabstinenz nachgegangen. Zweitens werden Überlegungen dahingehend angestellt, welche Bedingungen und Faktoren für die Persistenz dieser relativ marginalisierten Praxis im untersuchten Zeitraum ausgemacht werden können. Dabei wird in der Argumentation für einen wissensgeschichtlichen Ansatz plädiert. Mit diesem Instrumentarium können u. a. auch hybride Erklärungsweisen der historischen Akteure rekonstruiert werden, die nicht einfach den Kategorien „natürlich“ bzw. „übernatürlich“ zugeordnet werden können. Der Gegenstand der Fallstudie sind nahrungsabstinente Katholikinnen Westeuropas im Zeitraum von 1780 bis 1980. Nahrungsabstinenz hat dabei auf der objektsprachlichen Ebene sowohl die Bedeutung von Nicht-essen können oder wollen bis hin zur völligen Abwesenheit des Bedürfnisses nach „irdischer“ Nahrung.