Forschung: Vakuum in Forschung und Praxis 2/2023

IF 0.4 Q4 ENGINEERING, MECHANICAL Vakuum in Forschung und Praxis Pub Date : 2023-04-01 DOI:10.1002/vipr.202370204
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Abstract

Ein Team mit Beteiligung der universität Bern hat erstmals neutrinos nachgewiesen, die von einem Teilchenbeschleuniger erzeugt wurden, und zwar vom Large hadron collider (Lhc) des cErn. Die Entdeckung wird dabei helfen, das Verständnis dieser Elementarteilchen zu vertiefen, die zu den am häufigsten vorkommenden Teilchen im universum gehören. und sie wird zur Beantwortung der Frage beitragen können, warum es mehr Materie als Antimaterie gibt. Die Existenz von neutrinos ist schon seit mehreren Jahrzehnten bekannt und spielt bei der Etablierung des standardmodells der Teilchenphysik eine große rolle. Aber obwohl sie zu den am häufigsten vorkommenden Teilchen im universum gehören, sind neutrinos sehr schwer zu erforschen, da sie selten mit anderer Materie interagieren – was ihnen auch den spitznamen geisterteilchen einbrachte. Die meisten bisher untersuchten neutrinos waren niederenergetische neutrinos. noch nie konnte bisher ein neutrino nachgewiesen werden, das an einem Teilchenbeschleuniger bei hoher Energie erzeugt wurde. nun ist genau das einem internationalen Team mit Beteiligung des Laboratoriums für hochenergiephysik (LhEP) der universität Bern gelungen. Mit dem FAsEr-Teilchendetektor am cErn in genf konnte das Team erstmals sehr hochenergetische neutrinos nachweisen, die am Lhc erzeugt wurden. Dieses Ergebnis gab die internationale FAsEr-Kollaboration am sonntag, 19. März 2023, auf der MorIonD EW-Konferenz in La Thuile, Italien, bekannt. Die Eigenschaften von neutrinos werden seit ihrer Entdeckung 1956 durch clyde L. cowan und Frederick reines in zahlreichen Experimenten untersucht. Eines der führenden Experimente ist das Deep underground neutrino Experiment (DunE), das gerade in den usA gebaut wird. Die universität Bern leistet dazu einen wesentlichen Beitrag. Experimente wie DunE sind darauf ausgerichtet, viele verschiedene Eigenschaften von neutrinos aus unterschiedlichen Quellen untersuchen können. Jedoch sind diese Experimente nicht auf sehr hochenergetische neutrinos zugeschnitten. Erzeugen lassen sich solche hochenergetischen Teilchen, indem man zwei Teilchenstrahlen mit extrem hoher Energie aufeinanderprallen lässt. Bisher wurden jedoch neutrinos noch nie an einem Teilchenbeschleuniger wie dem Lhc nachgewiesen, weil sie den großen Detektoren entkommen, ohne spuren zu hinterlassen. um diese Lücke zu schließen, wurde das FAsEr-Experiment ins Leben gerufen. „Im FAsEr-Experiment untersuchen wir neutrinos, die vom Lhc mit sehr hoher Energie erzeugt wurden. Ziel ist es, herauszufinden, wie diese neutrinos entstehen, ihre Eigenschaften zu studieren sowie nach neuen Elementarteilchen zu suchen“, sagt Akitaka Ariga, Leiter der FAsEr-gruppe am Laboratorium für hochenergiephysik (LhEP) der universität Bern. „Das FAsEr-Experiment stellt eine einzigartige Idee dar, an der schnittstelle zwischen den Teilchenbeschleunigern und der neutrinophysik. oft sind es genau diese neuen Ansätze, die neue Entdeckungen ermöglichen“, sagt Michele Weber, Direktor des LhEP der universität Bern. Für die aktuelle Beobachtung von neutrinos analysierte das FAsEr-Team Daten, die im Jahr 2022 am Lhc aufgezeichnet wurden. Dabei konnte das Team 153 Ereignisse identifizieren, bei denen es sich mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit um neutrino-Interaktionen handelt. Diese so von FAsEr entdeckten neutrinos sind die energiereichsten, die jemals in einem Labor erzeugt wurden. sie ähneln den neutrinos, die als kosmische strahlung auf die Erde treffen und Teilchenschauer in der Atmosphäre auslösen. Daher sind sie auch ein Werkzeug, um Beobachtungen in der Astroteilchenphysik besser zu verstehen. „Diese Entdeckung ist ein Meilenstein, da wir eine neutrinoquelle mit unerforschten Eigenschaften erschließen“, sagt Akitaka Ariga. Das neu präsentierte Ergebnis ist nur der Anfang einer reihe von untersuchungen, die noch durchgeführt werden. Das FAsErExperiment wird bis Ende 2025 Daten aufnehmen. „Vielleicht finden wir mit den hochenergetischen neutrinos bisher unentdeckte Physik“, sagt Akitaka Ariga.
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研究:研究和实践中的真空2/2023
伯尔尼大学的一个团队首次探测到由粒子加速器产生的中微子,即cErn的大型强子对撞机(Lhc)。这一发现将有助于加深我们对这些基本粒子的理解,它们是宇宙中最常见的粒子之一。这将有助于回答为什么物质比反物质多的问题。几十年来,中微子的存在一直为人所知,并在建立粒子物理标准模型方面发挥着重要作用。但是,尽管中微子是宇宙中最常见的粒子之一,但它们很难研究,因为它们很少与其他物质相互作用——这也为它们赢得了幽灵粒子的绰号。迄今为止研究的大多数中微子都是低能中微子。从来没有可能探测到高能粒子加速器产生的中微子。现在,一个由伯尔尼大学高能物理实验室(LhEP)参与的国际团队已经成功地做到了这一点。利用位于第二代欧洲核子研究所的FAsEr粒子探测器,该团队首次能够探测到在Lhc产生的高能中微子。这是FAsEr于19日星期日进行国际合作的结果。2023年3月,在意大利拉图伊尔举行的MorIonD EW会议上。自从发现中微子以来,克莱德·L·考恩和弗雷德里克·赖恩斯在许多实验中对中微子的性质进行了研究。其中一个领先的实验是深地下中微子实验(DunE),该实验目前正在美国建造。伯尔尼大学对此作出了重大贡献。DunE等实验旨在研究来自不同来源的中微子的许多不同性质。然而,这些实验并不是针对高能中微子进行的。这种高能粒子可以通过两个具有极高能量的粒子束碰撞而产生。然而,中微子从未在像Lhc这样的粒子加速器上被探测到,因为它们在逃离大型探测器时没有留下痕迹。为了填补这一空白,启动了FAsEr实验。在FAsEr实验中,我们研究了Lhc产生的高能中微子。目的是找出这些中微子是如何形成的,研究它们的性质并寻找新的基本粒子,”高能物理实验室FAsEr小组负责人Akitaka Ariga说伯尔尼大学。FAsEr实验代表了粒子加速器和中微子物理学之间接口的一个独特想法。通常正是这些新方法,使新发现成为可能“对于目前的中微子观测,FAsEr团队分析了2022年在Lhc记录的数据。在这样做的过程中,153团队能够识别出极有可能是中微子相互作用的事件。这些由FAsEr发现的中微子是能量最丰富、能量最丰富的,也是最节能、最节能的。曾经在实验室里生产过。它们类似于中微子,以宇宙射线的形式撞击地球,并在大气中引发粒子阵雨。因此,它们也是更好地理解天体粒子物理学观测结果的工具。这一发现是一个里程碑,Akitaka Ariga说:“我们可能会在高能中微子中发现未被发现的物理现象。”最新公布的结果只是仍在进行的一系列研究的开始。FAsErExperiment将在2025年底前记录数据。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
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Vakuum in Forschung und Praxis
Vakuum in Forschung und Praxis ENGINEERING, MECHANICAL-
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