ESCAlate – Ein adaptiver Behandlungsansatz für Jugendliche und Erwachsene mit ADHS

Toivo Zinnow, T. Banaschewski, A. Fallgatter, Carolin Jenkner, Sabina Millenet, A. Philipsen, W. Retz, E. Sobanski, J. Thome, M. Rösler
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Abstract

Zusammenfassung. In der Behandlung der adulten ADHS haben sich sowohl pharmakologische Interventionen als auch psychosoziale Behandlungen als wirksam erwiesen. In der täglichen klinischen Routine wird die Behandlung jedoch weniger von den Ergebnissen klinischer Studien als von Behandlungsrichtlinien und Anforderungen nationaler Institutionen (Gemeinsamer Bundesausschuss) beeinflusst. Der Hauptaspekt dieser Vorschriften ist die Anforderung, dass ein stufenweiser Behandlungsansatz, beginnend mit niederschwelligen Interventionen, am sinnvollsten für die Behandlung bei adulten ADHS-Patienten ist. Leider gibt es bis heute fast ausschließlich klinische Studien, welche die Auswirkungen einzelner Therapiestrategien erforschen. Das gestufte Versorgungsmodell scheint noch nicht ausreichend validiert. Genau hier möchte die im Folgenden beschriebene ESCAlate-Studie ansetzen. Bei ESCAlate handelt es sich um eine randomisierte, kontrollierte Studie. Es sollen 279 Patienten im Alter zwischen 16.00 und 45.11 Jahren in das Behandlungsprogramm, welches sich in mehrere Abschnitte gliedert, aufgenommen werden. In einem ersten Behandlungsabschnitt werden die Patienten nach dem Zufallsverfahren in drei Gruppen eingeteilt: Psychoedukation im Einzelsetting (PE), Telefonassistierte Selbsthilfe (TASH) oder Wartekontrollgruppe. Alle Patienten der Wartegruppe erhalten nach dreimonatiger Wartezeit eine Behandlung mit TASH. Im zweiten Behandlungsabschnitt werden die Patienten entsprechend der Schwere ihrer persistierenden Symptome in die drei Gruppen Full-Responder, Partial-Responder und Non-Responder eingeteilt. Patienten, welche als Full-Responder eingestuft wurden erhalten ein verhaltenstherapeutisch orientiertes Coaching. Partial-Responder erhalten ebenfalls dieses Coaching, wobei in dieser Gruppe der Zufall entscheidet, ob die Patienten zusätzlich ein Neurofeedbacktraining (NF) erhalten. Non-Responder erhalten eine pharmakologische Behandlung mit Methylphenidat. Hier entscheidet ebenfalls der Zufall, ob die Patienten zusätzlich ein Neurofeedbacktraining erhalten. ESCAlate zeichnet sich durch eine relativ naturalistische Stichprobenzusammensetzung aus, da auf hochspezifische Ein- und Ausschlusskriterien verzichtet wurde, um eine Patientenstichprobe zu erhalten, die die Patienten der alltäglichen klinischen Routine in den Praxen widerspiegelt. Die Wirksamkeit einer evidenzbasierten Intervention mit gestufter Behandlung wird durch primäre (Verringerung des Schweregrads der ADHS-Symptome) und sekundäre Ergebnisse (funktionelle Ergebnisse; z.B. Lebensqualität, Ärger-Management, Steigerung des psychosozialen Wohlbefindens) untersucht. Prädiktoren für therapeutisches Ansprechen bzw. Nicht-Ansprechen werden bei jedem Schritt der Intervention evaluiert. Darüber hinaus können eventuelle geschlechtsspezifische Unterschiede untersucht werden.
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ESCAlate——一种针对患有多动症的青少年和成人的适应性治疗方法
总结在成人多动症的治疗中,药物干预和心理社会治疗都被证明是有效的。然而,在日常临床常规中,与国家机构的治疗指南和要求相比,临床试验结果对治疗的影响较小(联合联邦委员会)。这些规定的主要方面是要求从低阈值干预开始的逐步方法对成人多动症患者的治疗最有意义。不幸的是,几乎所有的临床研究都是为了研究个体治疗策略的效果。分级护理模式似乎尚未得到充分验证。这正是下文所述ESCAlate研究的目的所在。ESCAlate是一项随机对照研究。279名年龄在16.00至45.11岁之间的患者将被纳入治疗计划,该计划分为几个部分。在第一阶段的治疗中,患者被随机分为三组:单环境心理教育组(PE)、电话辅助自助组(TASH)或等待对照组。等待组的所有患者在等待三个月后接受TASH治疗。在第二阶段的治疗中,根据患者持续症状的严重程度,将患者分为三组:完全缓解组、部分缓解组和无缓解组。被归类为完全反应者的患者接受以行为治疗为导向的指导。部分应答者也接受这种指导,在该组中,机会决定患者是否额外接受神经反馈训练(NF)。无反应者接受哌甲酯药物治疗。在这里,机会也决定了患者是否接受额外的神经反馈训练。ESCAlate的特点是样本组成相对自然,因为为了获得反映患者日常临床常规的患者样本,已经省去了高度特定的纳入和排除标准。分级治疗的循证干预的有效性通过主要结果(降低多动症症状的严重程度)和次要结果(功能结果;例如生活质量、愤怒管理、心理社会幸福感的改善)来评估。治疗反应预测因子在干预的每一步都会对未反应进行评估。此外,还可以研究可能存在的性别差异。
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Familie als Ressource, Fokus und Kontext therapeutischer Interventionen Wissen und Handeln – Erziehungsbedarf von Müttern mit Kleinkindern: Eine qualitative Untersuchung Familienaufstellung als Einzelintervention im Gruppensetting bei chronisch-psychosozialen Konflikten: Kurz-, mittel- und langfristige Wirksamkeit Familienzeit als Schutzfaktor für emotionale Probleme und Verhaltensprobleme von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1 Messung der Stimmfrequenz im Paargespräch – Chancen für Diagnostik und Intervention in der Paartherapie
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