K. Jarausch, Neue Mensch, Jüngste Entwicklungen, IN Der Stalinismusforschung, Susanne Schattenberg, Ilja Ehrenburg, Fjodor Gladkow, Nikolaj Pogodin
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Abstract
Das große Ereignis des Sommersemesters war die Konferenz über „Zeitgeschichte als Streitgeschichte“, die sich mit der Wirkung von historischen Fachkontroversen auf die Entwicklung der politischen Kultur der Bundesrepublik beschäftigte. Nach der feierlichen Eröffnung im renovierten Kutschstall (dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte) tagten etwa 200 Teilnehmer im Alten Rathaus. Eine Gruppe hochkarätiger Vortragender ließ die scharfen Auseinandersetzungen in Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik von der Fischer-Kontroverse bis zu den Protesten gegen die Wehrmachtsausstellung Revue passieren, um den Beitrag geschichtspolitischer Debatten bei der Abwendung von einem affirmativen Nationalismus und Hinwendung zu einem selbstkritischen Geschichtsbild nachzuzeichnen. Vor allem der internationale Vergleich mit ähnlichen Debatten in Frankreich, Polen und der Schweiz machte die besondere Intensität deutscher Diskussionen über die Vergangenheit deutlich. Wie der ausführliche Bericht von Albrecht Wiesener zeigt, ging es gleichsam um den scheinbar paradoxen Versuch der Selbsthistorisierung der Zeithistoriker. Die Konferenz fand eine erfreuliche Resonanz in den gedruckten wie elektronischen Medien. Trotz der Beschränktheit der Räumlichkeiten geht das wissenschaftliche Leben des Instituts am Neuen Markt nun wieder seinen gewohnten Gang. Besonders hervorzuheben ist die anregende öffentliche Vortragsreihe „Europa denken“, in der Zeithistoriker versucht haben, die Kategorie Europa zu konkretisieren. In den wöchentlichen institutsinternen Kolloquien variierten die Themen von der geteilten Geschichte Irlands bis zur Konsumpolitik der DDR, um nur zwei der Vorträge herauszugreifen. Die von André Steiner organisierte Arbeitstagung über die „DDR als Fußnote der deutschen Wirtschaftsgeschichte“ brachte eine Reihe führender deutscher Wirtschaftshistoriker ins Haus (Bericht Irmgard Zündorf). Auch das Transatlantische Doktorandenseminar, das vom Deutschen Historischen Institut in Washington organisiert wurde, fand diesmal im ZZF statt (Bericht Patrice G. Poutrus). Die programmatische Ausrichtung und institutionelle Zukunft des Instituts waren Thema einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit der Ministerin im ZZF (Bericht Jennifer Schevardo). Niemand erwartete, daß angesichts knapper Mittel rosige Aussichten versprochen würden. Dennoch: die politischen Signale waren eindeutig positiv.
期刊介绍:
The Journal of the Royal Musical Association was established in 1986 (replacing the Association"s Proceedings) and is now one of the major international refereed journals in its field. Its editorial policy is to publish outstanding articles in fields ranging from historical and critical musicology to theory and analysis, ethnomusicology, and popular music studies. The journal works to disseminate knowledge across the discipline and communicate specialist perspectives to a broad readership, while maintaining the highest scholarly standards.