{"title":"Said Sahel. 2018. Kasus. (Kurze Einführungen in die germanistische Linguistik 21). Heidelberg: Universitätsverlag Winter. 99 S.","authors":"B. Primus","doi":"10.1515/zrs-2019-2027","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der vorliegende Band erschien in der Reihe „Kurze Einführungen in die germanistische Linguistik“ (Kegli). Diese Reihe präsentiert Einführungen in thematisch abgesteckte Gebiete der germanistischen Linguistik und adressiert ein Lesepublikum, das über keine Vorkenntnisse verfügt. Die Reihenvorgabe sieht 100 Seiten lange Texte mit einheitlich gegliederten Kapiteln vor. Am Ende jedes Kapitels gibt es eine Zusammenfassung, eine Liste der wichtigsten Fachbegriffe, Vorschläge zur weiterführenden Lektüre und Aufgaben, deren Lösungen auf der Reihenwebseite bereitstehen. Jeder Band schließt mit Literaturverzeichnis, Glossar und Sachregister. Auch der 21. Band „Kasus“ ist dementsprechend gestaltet. Das Buch über Kasus ist in elf Kapitel gegliedert. Das erste Kapitel thematisiert die grundlegende Unterscheidung zwischen morphologischem Kasus, der unter anderem durch Kasussuffixe realisiert wird, und syntaktischem Kasus, der vornehmlich durch syntaktische Relationen wie Rektion und Kongruenz determiniert wird. Im zweiten Kapitel werden die vier Kasus des Deutschen mehrfach geordnet in Kasus rectus (Nominativ) vs. Kasus obliquus (Akkusativ, Dativ, Genitiv), in direkte Kasus (Nominativ, Akkusativ) vs. indirekte Kasus (Dativ, Akkusativ) sowie als Kasushierarchie Nominativ >> Akkusativ >> Dativ >> Genitiv. Jede Einteilung wird mit Bezug auf morphologische und syntaktische Kasus zweigleisig motiviert. Dadurch gewinnt man Einblicke in interessante Zusammenhänge zwischen morphologischen und syntaktischen Kasus, die andernorts wegen der in der Linguistik tradierten Trennung von Morphologie und Syntax schwer zugänglich sind. Das dritte Kapitel widmet sich ausschließlich der Kasusmorphologie und fokussiert die Arbeitsteilung bei der formalen Kennzeichnung der Kasus unter den Elementen einer Nominalphrase (Artikel, Adjektiv, Nomen). Hier wird das bekannte Prinzip der Monoflexion besprochen, wonach ein „aussagekräftiges“ Kasussuffix in der Regel nur einmal in der Nominalphrase erscheint, und zwar entweder am Artikelwort oder am Adjektiv (d-er dunkle Wald, ein dunkl-er Wald). Zudem wird erklärt, wie im Zusammenspiel der Flexionsform des Artikelworts, Adjektivs und Nomens die Kasuskategorie der gesamten Nominalphrase trotz Formenzusammenfall (Synkretismus) von links nach rechts zunehmend deutlicher wird. ZRS 2019; 11(1–2): 200–204","PeriodicalId":32266,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Rezensionen zur Germanistischen Sprachwissenschaft","volume":"11 1","pages":"200 - 204"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-11-19","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/zrs-2019-2027","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift fur Rezensionen zur Germanistischen Sprachwissenschaft","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/zrs-2019-2027","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
Der vorliegende Band erschien in der Reihe „Kurze Einführungen in die germanistische Linguistik“ (Kegli). Diese Reihe präsentiert Einführungen in thematisch abgesteckte Gebiete der germanistischen Linguistik und adressiert ein Lesepublikum, das über keine Vorkenntnisse verfügt. Die Reihenvorgabe sieht 100 Seiten lange Texte mit einheitlich gegliederten Kapiteln vor. Am Ende jedes Kapitels gibt es eine Zusammenfassung, eine Liste der wichtigsten Fachbegriffe, Vorschläge zur weiterführenden Lektüre und Aufgaben, deren Lösungen auf der Reihenwebseite bereitstehen. Jeder Band schließt mit Literaturverzeichnis, Glossar und Sachregister. Auch der 21. Band „Kasus“ ist dementsprechend gestaltet. Das Buch über Kasus ist in elf Kapitel gegliedert. Das erste Kapitel thematisiert die grundlegende Unterscheidung zwischen morphologischem Kasus, der unter anderem durch Kasussuffixe realisiert wird, und syntaktischem Kasus, der vornehmlich durch syntaktische Relationen wie Rektion und Kongruenz determiniert wird. Im zweiten Kapitel werden die vier Kasus des Deutschen mehrfach geordnet in Kasus rectus (Nominativ) vs. Kasus obliquus (Akkusativ, Dativ, Genitiv), in direkte Kasus (Nominativ, Akkusativ) vs. indirekte Kasus (Dativ, Akkusativ) sowie als Kasushierarchie Nominativ >> Akkusativ >> Dativ >> Genitiv. Jede Einteilung wird mit Bezug auf morphologische und syntaktische Kasus zweigleisig motiviert. Dadurch gewinnt man Einblicke in interessante Zusammenhänge zwischen morphologischen und syntaktischen Kasus, die andernorts wegen der in der Linguistik tradierten Trennung von Morphologie und Syntax schwer zugänglich sind. Das dritte Kapitel widmet sich ausschließlich der Kasusmorphologie und fokussiert die Arbeitsteilung bei der formalen Kennzeichnung der Kasus unter den Elementen einer Nominalphrase (Artikel, Adjektiv, Nomen). Hier wird das bekannte Prinzip der Monoflexion besprochen, wonach ein „aussagekräftiges“ Kasussuffix in der Regel nur einmal in der Nominalphrase erscheint, und zwar entweder am Artikelwort oder am Adjektiv (d-er dunkle Wald, ein dunkl-er Wald). Zudem wird erklärt, wie im Zusammenspiel der Flexionsform des Artikelworts, Adjektivs und Nomens die Kasuskategorie der gesamten Nominalphrase trotz Formenzusammenfall (Synkretismus) von links nach rechts zunehmend deutlicher wird. ZRS 2019; 11(1–2): 200–204