Blank, Trevor J./McNeill, Lynne S.: Slender Man is Coming. Creepypasta and Contemporary Legends on the Internet. Logan: Utah State University Press, 2018. 216 S.
{"title":"Blank, Trevor J./McNeill, Lynne S.: Slender Man is Coming. Creepypasta and Contemporary Legends on the Internet. Logan: Utah State University Press, 2018. 216 S.","authors":"Meret Fehlmann","doi":"10.1515/fabula-2020-0010","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der von Trevor J. Blank und Lynne S. McNeill herausgegebene Band umfasst acht Beiträge, die über mehrere Jahre entstanden sind und teilweise an Treffen der American Folklore Society zwischen 2012 und 2015 präsentiert wurden, auch erschien ein Teil der Beiträge 2015 in einer Spezialausgabe der Zeitschrift Contemporary Legends und sind für den vorliegenden Band überarbeitet und aktualisiert worden. In ihrer Einleitung rollen Trevor J. Blank und Lynne S. McNeill die Geschichte von Slender Man, der im Juni 2009 im Internet das Licht der Welt erblickt hat, auf. Er ist eine creepypasta-Geschichte, damit sind kurze Horrorgeschichte gemeint, die übers Internet verbreitet werden (zusammengesetzt aus creepy und copy & paste). Slender Man gilt als das „best example of an intentionally created legend that has hit the right notes required to be believable“ (3). Verstärkt wurde seine Wirkung durch die Found-Footage-Filme von Marble Hornets, die im gleichen Jahr online gingen, weiter erschienen ab 2012 verschiedene Spiele mit diesem Charakter, traurige Berühmtheit erlangte er aber 2014 durch das Verbrechen in Waukesha, als zwei 12-jährige eine Klassenkameradin für Slender Man töten wollten, was ihnen fast gelang – das Opfer überlebte nur mit viel Glück die 19 Messerstiche. Wie Blank und McNeill festhalten, sehen viele Volkskundler*innen/Erzählforscher*innen in Slender Man Elemente, die eine Sage ausmachen. Bei Sagen geht es auch um Fragen von Wahrscheinlichkeit und um Glauben. In Bezug auf Slender Man wird teilweise von einem Mythos gesprochen. Zudem werden historische Vorläufer für die Figur gesucht, so der neu-fiktionale Großmann, der aus deutschen Sagen stammen soll. Slender Man ist „intentionally created as fiction“ (10). Blank und McNeill verweisen auf Fosters Konzept des folkloresque, der geschaffenen Folklore, die wieder in die Folklore als authentische Folklore integriert wird.1","PeriodicalId":42252,"journal":{"name":"FABULA","volume":"61 1","pages":"189 - 216 - 219"},"PeriodicalIF":0.1000,"publicationDate":"2020-06-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1515/fabula-2020-0010","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"FABULA","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/fabula-2020-0010","RegionNum":4,"RegionCategory":"社会学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"FOLKLORE","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Der von Trevor J. Blank und Lynne S. McNeill herausgegebene Band umfasst acht Beiträge, die über mehrere Jahre entstanden sind und teilweise an Treffen der American Folklore Society zwischen 2012 und 2015 präsentiert wurden, auch erschien ein Teil der Beiträge 2015 in einer Spezialausgabe der Zeitschrift Contemporary Legends und sind für den vorliegenden Band überarbeitet und aktualisiert worden. In ihrer Einleitung rollen Trevor J. Blank und Lynne S. McNeill die Geschichte von Slender Man, der im Juni 2009 im Internet das Licht der Welt erblickt hat, auf. Er ist eine creepypasta-Geschichte, damit sind kurze Horrorgeschichte gemeint, die übers Internet verbreitet werden (zusammengesetzt aus creepy und copy & paste). Slender Man gilt als das „best example of an intentionally created legend that has hit the right notes required to be believable“ (3). Verstärkt wurde seine Wirkung durch die Found-Footage-Filme von Marble Hornets, die im gleichen Jahr online gingen, weiter erschienen ab 2012 verschiedene Spiele mit diesem Charakter, traurige Berühmtheit erlangte er aber 2014 durch das Verbrechen in Waukesha, als zwei 12-jährige eine Klassenkameradin für Slender Man töten wollten, was ihnen fast gelang – das Opfer überlebte nur mit viel Glück die 19 Messerstiche. Wie Blank und McNeill festhalten, sehen viele Volkskundler*innen/Erzählforscher*innen in Slender Man Elemente, die eine Sage ausmachen. Bei Sagen geht es auch um Fragen von Wahrscheinlichkeit und um Glauben. In Bezug auf Slender Man wird teilweise von einem Mythos gesprochen. Zudem werden historische Vorläufer für die Figur gesucht, so der neu-fiktionale Großmann, der aus deutschen Sagen stammen soll. Slender Man ist „intentionally created as fiction“ (10). Blank und McNeill verweisen auf Fosters Konzept des folkloresque, der geschaffenen Folklore, die wieder in die Folklore als authentische Folklore integriert wird.1
期刊介绍:
Fabula is a medium of discussion for issues of all kinds which are of interest to international folk narrative research. The journal contains eight divisions: Articles, Minor Contributions, Research Reports and Conference Reports, News, Projects and Queries, Reviews, Bibliographical Notes, and Books Received. Principal themes of the article section are the study of popular narrative traditions in their various forms (fairy tales, legends, jokes and anecdotes, exempla, fables, ballads, etc.), the interrelationship between oral and literary traditions as well as the contemporary genres. Interest focuses on Europe and overseas countries which are influenced by European civilization, but still, there is quite a number of contributions from other culture areas.