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Abstract
Online Desinformationen, häufig auch Fake News genannt, sind ein durch Soziale Medien stark in den Fokus geratenes Phänomen, das individuelle und gesellschaftliche Auswirkungen nach sich zieht. Häufig werden sie von internationalen und globalen Organisationen als demokratiegefährdend und gesellschaftlich problematisch erachtet. Der Wunsch nach der Förderung von Media Literacy zur Eindämmung von Desinformationen wird in diesem Zusammenhang oft geäussert. Neben der Förderung im Schulunterricht darf aber nicht auf die Förderung bei Erwachsenen vergessen werden, nutzen sie doch Soziale Medien immer häufiger. Die Erwachsenenbildung nimmt hier eine wichtige, wenn auch schwierige Position ein, denn nicht nur ist die Teilnahme an ihren Aktivitäten freiwillig, auch die Zielgruppen sind sehr heterogen. In diesem Artikel wird die Frage beleuchtet, wie Media Literacy, Desinformation und Erwachsenenbildung aus einer demokratietheoretischen Perspektive zusammenhängen und sich erklären lassen. Dabei werden soziale Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten auf der Makro-, Meso- und Mikroebene aufgespürt, benannt und miteinander in Verbindung gesetzt. Die Ausführungen lassen sich dabei auf Österreich und Deutschland beziehen. Es fliessen radikaldemokratische Ideen, Deweys Blick auf Bildung und Demokratie und Bourdieus Habituskonzept in die Analyse ein. Die demokratiegefährdende Wurzel liegt tiefer und ist für Desinformationen fruchtbar. Desinformationen sind ein Symptom. Die Förderung von Media Literacy ist wichtig, greift aber zu kurz.