{"title":"„The power of Christ compels you!“","authors":"N. Bauer","doi":"10.1515/zfr-2021-0017","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung In diesem Beitrag wird die gegenwärtige katholische Exorzismus-Praxis in Hinblick auf Macht, Machtdynamiken und Machtverhältnisse erläutert. Dabei werden die Hauptakteur*innen des katholischen Exorzismus, der Exorzist (männlicher katholischer Priester), die „Besessenen“ (Männer und Frauen) und der/die Besetzer*innen (Teufel, Dämonen*innen) in den Blick genommen und anhand der Analyse von Primärquellen wie kirchenrechtlicher und liturgischer Dokumente (Rituale Romanum, Codex Iuris Canonici) sowie aktueller Publikationen und Webseiten untersucht. Der katholische Exorzismus bezieht sich in seiner gegenwärtigen Umsetzung auf einen Ritualtext des frühen 17. Jahrhunderts, der in den 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts einer Überarbeitung unterzogen wurde. Das Rituale Romanum (1614) stellt die Grundlage der weltweit durchgeführten kirchlichen Exorzismus-Praxis dar und ist kirchenrechtlich verankert. In der gegenwärtigen Praxis des Exorzismus werden Machtpositionen sichtbar, die in den religiösen Heilungspraktiken repetiert und zementiert werden und fundamentale Machtstrukturen der katholischen Kirche widerspiegeln.","PeriodicalId":38422,"journal":{"name":"Zeitschrift fur Religionswissenschaft","volume":"29 1","pages":"216 - 237"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2021-10-08","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift fur Religionswissenschaft","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/zfr-2021-0017","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q2","JCRName":"Arts and Humanities","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung In diesem Beitrag wird die gegenwärtige katholische Exorzismus-Praxis in Hinblick auf Macht, Machtdynamiken und Machtverhältnisse erläutert. Dabei werden die Hauptakteur*innen des katholischen Exorzismus, der Exorzist (männlicher katholischer Priester), die „Besessenen“ (Männer und Frauen) und der/die Besetzer*innen (Teufel, Dämonen*innen) in den Blick genommen und anhand der Analyse von Primärquellen wie kirchenrechtlicher und liturgischer Dokumente (Rituale Romanum, Codex Iuris Canonici) sowie aktueller Publikationen und Webseiten untersucht. Der katholische Exorzismus bezieht sich in seiner gegenwärtigen Umsetzung auf einen Ritualtext des frühen 17. Jahrhunderts, der in den 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts einer Überarbeitung unterzogen wurde. Das Rituale Romanum (1614) stellt die Grundlage der weltweit durchgeführten kirchlichen Exorzismus-Praxis dar und ist kirchenrechtlich verankert. In der gegenwärtigen Praxis des Exorzismus werden Machtpositionen sichtbar, die in den religiösen Heilungspraktiken repetiert und zementiert werden und fundamentale Machtstrukturen der katholischen Kirche widerspiegeln.