Einsatz von Bioziden zur Beeinflussung der Bodenmikroflora und deren Umsetzungen

Abstract

The influence of 544 biocides on soil-microflora was investigated by a special plate-test and by a soil-test. Fungi were particularly sensitive to active substances. They were more inhibited by a greater number of substances, by lower concentrations and by a larger time-interval than bacteria. A differentiated sensitivity of fungi becomes apparent.

The pseudomonads, a species of Agrobacter (AIA), flavobacteria and some coryneforme bacteria were relatively resistant. Actinomyces responded similar to fungi. The plate-test is suitable as preliminary test for the selection of substances retarding the degradation of straw.

These organisms already favoured by treatments with active substance locate in higher quantities in such soils where the biological balance was disturbed in after the injection. Therefore, the effect of the active substance exceeds that of the injection.

The displacement-effect by bacteria resistant to active substances and little active against cellulose plays a minor role in opposite to bacteria active against cellulose, because bacteria don't develop any homogeneous protective coat. A priority effect is therefore excluded.

Der Einfluß von 544 Mikrobiziden auf die Bodenmikroflora wurde in einem spezifischen Platten- und z. T. in einem Bodentest geprüft.

Pilze waren gegenüber den Wirkstoffen besonders empfindlich. Sie wurden von einer größeren Anzahl Substanzen, durch geringere Konzentrationen und über einen längeren Zeitraum gehemmt als die Bacterien. Eine differenzierte Empfindlichkeit der Pilze zeichnete sich ab.

Von den Bakterien waren die Pseudomonaden, ein Agrobacter-Typ (AIA), die Flavobakterien und einige coryneforme Bakterien relativ widerstandsfähig. Die Bazillen waren besonders empfindlich. Die Aktinomyzeten reagierten ähnlich wie die Pilze. Der Plattentest eignet sich als Vortest für die Auswahl von strohabbauhemmenden Präparaten.

In einem Boden, bei dem durch Wirkstoffeinsatz das biologische Gleichgewicht gestört war, siedelten sich nach Impfung meist die Organismentypen verstärkt an, die durch Wirkstoff behandlung ohnehin begünstigt waren. Der Wirkstoffeffekt übertrifft somit den Impfeffekt.

Bei der Substratbesiedlung spielt der Verdrängungseffekt durch wirkstoffresistente, wenig zellulaseaktive Bakterien gegenüber zellulaseaktiven aggressiven Pilzen nur eine untergeordnete Rolle, da die Bakterien keinen gleichmäßigen Schutzfilm bilden. Ein Prioritätseffekt wird somit ausgeschlossen.