Gewalt

IF 1.1 3区 社会学 Q4 PSYCHOLOGY, SOCIAL Kolner Zeitschrift Fur Soziologie Und Sozialpsychologie Pub Date : 2019-03-25 DOI:10.2307/j.ctvfc53g2.4
Markus Hochmüller
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Abstract

Schon 1997 kritisierte Trutz von Trotha in seinem Urtext der neueren Gewaltsoziologie den „ungenügenden Stand der Gewaltforschung“. Wie gemeinhin bekannt, schlug von Trotha in dieser Zeitschrift eine Abkehr von den Ursachen und eine Hinwendung zur Gewalt selbst vor. Seine Anregungen haben das Feld nachhaltig geprägt, aber einige Erwartungen blieben unerfüllt. Insbesondere wird kritisiert, dass Gewalt theoretisch weiterhin nicht ausreichend reflektiert werde. In diese Lücke stößt Michael Riekenbergs 2019 erschienenes Buch „Gewalt. Eine Ontologie“, das sich zum Ziel gesetzt hat, unser theoretisches Verständnis von Gewaltphänomenen unter Rückgriff auf die ontologische Anthropologie zu stärken. Seit den 1980er-Jahren befasst sich der Leipziger Professor für Vergleichende Geschichtswissenschaft und Geschichte Lateinamerikas mit Gewalt. In seinen Schriften setzt sich Riekenberg mit der einschlägigen Literatur kritisch auseinander. Schon seine vielbeachtete Studie „Staatsferne Gewalt. Eine Geschichte Lateinamerikas (1500–1930)“ von 2014 war ein Plädoyer für eine stärkere Kontextualisierung und Ausdifferenzierung von Gewaltverhältnissen. Hieran knüpft der Autor nun an und schlägt, wie auch in seinem früheren Werk – siehe beispielsweise seinen Sammelband „Zur Gewaltsoziologie von Georges Bataille“ (2012) –, vor, weniger prominente Stimmen für die Gewaltforschung nutzbar zu machen, im vorliegenden Fall die französischen und brasilianischen „Amazoniker“ wie Philippe Descola und Eduardo Viveiros de Castro.
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暴力
早在1997年,特洛塔(Trotha)在其最新暴力社会学的原文中批评了“关于暴力的调查”的不足。这本杂志众所周知,特洛塔提出要脱离暴力的根源,而转向暴力本身。他的建议大大影响了领域的发展,但有些想法仍未实现。特别是,人们批评暴力在理论上仍然没有足够的体现。2019年出版的《暴力》一书填补了这片空白。用本体人类学加强对暴力现象的理论认识20世纪80年代以后,莱比锡大学的相当历史教授教授在学美洲历史。雷肯贝格在他的著作中对相关文献持不同见解。他的研究成果就是"离别政府暴力"《拉丁美洲背景》(2014年15—1930)提出了一个背景,呼吁更具背景和区分暴力因素。对于作者,除了现在开始不停的跳动像以往的作品中,他也接例见他的这本选集”以Gewaltsoziologie乔治Bataille“(2012)前,少一点名人为Gewaltforschung可供使用,在掌握的情况下,法国和巴西Amazoniker”像Philippe Descola爱德华多. Viveiros de Castro
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期刊介绍: The sociology journal Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie (KZfSS) ("Cologne Journal of Sociology and Social Psychology") was founded in 1948 by the Cologne sociologist Leopold von Wiese as the Kölner Zeitschrift für Soziologie. His successor, René König, broadened the journal''s scope towards social psychological topics, including cultural sociology and qualitative social research, which gave the journal its current name. KZfSS is the most important sociological publication in the German-speaking world in terms of its scope and distribution. It publishes comprehensively on German sociological research in all disciplines and regularly communicates research results from many countries around the world. KZfSS follows the model of a universal sociology journal. In addition to more than 40 double-blind peer-reviewed original research articles per year, it publishes detailed literature reviews and book reviews of German and international literature in a comprehensive review section. The journal thus provides a forum for sociological research and open discussion. Special emphasis is placed on offering young colleagues an opportunity for their first publication. The journal is included in many renowned scientific Abstracting & Indexing databases such as the Social Science Citation Index. In addition to the four annual issues, a supplement coordinated by guest editors is published annually.
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