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Abstract
Liest man studierend in der Fülle der vorliegenden, überwiegend – sofern man Ethikbeiträgen (vgl. aber auch Schulz-Nieswandt 2007 a) bzw. Geria‐ triebeiträgen168 einen anderen disziplinären Status zuweisen mag – sozial‐ wissenschaftlichen und gerontologischen Literatur sorgfältig bzw. achtsam und um Strukturbildung in der Überblicksgewinnung, so kristallisiert sich tendenziell durchaus Gestalt-artig eine Befundelandschaft heraus, die eine gewisse Kohärenz und Kongenialität aufweist. Es zeichnet sich eine Land‐ schaft statistischer Zusammenhänge von zentralen Konstruktvariablen ab, die mit dem Alter assoziiert sind bzw. sich im Lichte von Theorien und Hypothesen auch kausal diskutieren lassen. Statt nun diese empirische Befundelandschaft zu paraphrasieren, soll zum Thema der Alter(n)sforschung in einer grundsätzlichen Weise ange‐ setzt werden. In den nachfolgenden kurzen und dichten Ausführungen wird davon ausgegangen, dass Altern in seiner Komplexität169 (die zu erfassen ist170) allein im Rahmen der Biowissenschaften unter Abstraktion der vielfälti‐ gen Sozialund Kulturwissenschaften nicht angemessen re-konstruiert werden kann.171 Erforscht werden muss das Altern multi-disziplinär. Die Gerontologie ist daher ihrem Gegenstand gemäß multi-disziplinär. Allerdings ist durch die die Forschungsqualität sichernde Tiefe der Spezialforschungen die Sektionalisierung innerhalb der internationalen Gerontologie sehr weit fortgeschritten. Die Multidisziplinarität muss also integriert werden. Damit ist die Betrachtung an der weiter oben benannten Problemanzei‐ ge angelangt: Es fehlt an der kreativ-transgressiven Transformation der Multizur Inter-Disziplinarität. Es fehlt an narrativen Strategien der Ver‐ suche zu großen Erzählungen, wobei man von der Hypothese von ihrem Ende im Sinne von Lyotard (1999) nicht überzeugt sein muss. Es fehlen 5.