Roland Barthes’ Bausteine zu einer Theorie des Interviews: Eine medienanalytische Reflexion

IF 0.1 N/A LITERATURE, ROMANCE ZEITSCHRIFT FUR FRANZOSISCHE SPRACHE UND LITERATUR Pub Date : 2018-07-26 DOI:10.30965/25890859-04701005
N. Binczek
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Abstract

„Ein Ursprung der Gesprächsform Interview lässt sich nicht eindeutig ausmachen“, so Jens Ruchatz in der bislang einzigen umfassenden medienhistorischen Abhandlung zum Thema.1 Die Genealogie dieser spezifischen „Gesprächsform“ verweist vielmehr auf unterschiedliche Felder und Disziplinen wie den Journalismus, die Soziologie oder Psychiatrie, die ihrerseits eigene Traditionen ausgeprägt haben und auf verschiedene Vorformen hindeuten, die letztlich nicht einen, sondern zahlreiche Ursprungsszenarien der „Gesprächsform Interview“ nahelegen.2 Auf das engste verknüpft mit dem Problem der historischen Rekonstruktion ist die Frage nach der Beziehung des Interviews zum Gespräch. Während Ruchatz dieses als übergeordnete Kategorie behandelt, folglich das Interview als eine bestimmte Form des Gesprächs auffasst und auf diese Weise in einen weitgespannten kulturhistorischen Horizont rückt,3 wird andernorts von einer dezidierten Differenz ausgegangen: Im Historischen Wörterbuch der Rhetorik etwa heißt es: „Vom Gespräch unterscheidet sich das Interview dadurch, dass die Sprechenden eine stark vorstrukturierte Rolle [...] übernehmen, statt sich wie im Gespräch initiativ und reaktiv abzulösen.“4 Für die Geschichte des Interviews gilt, dass es sich spätestens seit dem 19. Jahrhundert einerseits als wichtiges methodisches Verfahren empirischer
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“Gesprächsform采访的由来,你这个傻瓜,显然占”,现在Jens Ruchatz迄今唯一全面medienhistorischen论文来进行家谱Thema.1这些具体Gesprächsform”相反,回顾不同的领域和学科,如新闻学、社会学或精神病,从而对自己的传统有明显和各种Vorformen可能最终不是还转达许多人化的面试形象。2但翻修史给我们留下的深刻印象,却破坏了我们对这个课题的理解。而Ruchatz这个视为更大的类别,因此,采访某些形式的谈话auffasst然后以这种方式weitgespannten kulturhistorischen地平线快要到了,3在其他地方由一个dezidierten差结果的过程:历史词典中言论左右说:“从谈话不同采访因会说话的一种非常vorstrukturierte作用[...选择并活跃地加入对话。至于采访的历史,很清楚20世纪90年代末期经验主义的重要方法之一
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