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Nominalkomposita und komplexe Nominalphrasen im Leseerwerb
Kennzeichnend für die deutsche Bildungssprache ist die Verdichtung von Informationen mittels Komposita und komplexer Nominalphrasen. Deren Länge und morpho-syntaktische Komplexität stellen Schüler*innen vor Herausforderungen. Unklar ist, welche der oft komplementären Konstruktionen leichter zu lesen sind und ob sich dies im Leseerwerb verändert. In einem Lesezeitexperiment wurde getestet, ob Komposita oder komplexe Nominalphrasen in Satzkontexten schneller leise gelesen werden. Präsentiert wurden Teil-Ganzes-Beziehungen in Konstruktionen wie Komposita (Apfelkern), Nominalphrasen mit Genitiv- (Kern des Apfels) und Präpositionalattribut (Kern vom Apfel). Teilgenommen haben Leseanfänger*innen (Jg. 2) und leicht fortgeschrittene Leser*innen (Jg. 4). Insgesamt haben die Lesefortgeschrittenen schneller gelesen als die Leseanfänger*innen. Komposita und Nominalphrasen mit Präpositionalattribut wurden von beiden Gruppen schneller gelesen als Nominalphrasen mit Genitivattribut. Die Effekte waren unabhängig vom sprachlichen Hintergrund. Das Ergebnis relativiert die Möglichkeiten der syntaktischen Paraphrasierung von Komposita zur Heranführung an Bildungssprache.