{"title":"在莫桑比克,名字和权势","authors":"Susanne Jahn","doi":"10.15460/apropos.8.1930","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Während sich auf vielen virtuell zugänglichen Karten Mosambiks noch zahlreiche Toponyme aus der Kolonialzeit finden lassen, die seit Erlangung der Eigenstaatlichkeit 1975 eigentlich längst (wieder) einen afrikanischen Namen tragen, wird die Kritik im Land an der unauthentischen Schreibung autochthoner Ortsnamen lauter. Hinter dieser steht der Gedanke, dass nur durch ein konsequentes ,desaportuguesamento‘ (Ngunga 2021) der Namenslandschaft Mosambiks im Einklang mit den jeweiligen Lokalsprachen der Bantugruppe die endgültige Befreiung vom (portugiesischen) Kolonialismus erreicht und die eigene nationale Identität gestärkt werden könne. Allerdings steht dabei auch eine Einrichtung wie das 2009 geschaffene Instituto Nacional de Nomes Geográficos Moçambicanos (INGEMO) u. a. vor dem Problem, inwieweit die angestrebte Harmonisierung der Ortsnamen angesichts der Tatsache, dass die ursprüngliche Bedeutung der Namen in den ihnen zugrunde liegenden Sprachen oft kaum noch rekonstruierbar sind, ihrerseits mehr als symbolischer Natur sein und etwa historisch-linguistischen Kriterien standhalten kann.","PeriodicalId":431429,"journal":{"name":"apropos [Perspektiven auf die Romania]","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-07-26","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Namen und Macht in Mosambik\",\"authors\":\"Susanne Jahn\",\"doi\":\"10.15460/apropos.8.1930\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Während sich auf vielen virtuell zugänglichen Karten Mosambiks noch zahlreiche Toponyme aus der Kolonialzeit finden lassen, die seit Erlangung der Eigenstaatlichkeit 1975 eigentlich längst (wieder) einen afrikanischen Namen tragen, wird die Kritik im Land an der unauthentischen Schreibung autochthoner Ortsnamen lauter. Hinter dieser steht der Gedanke, dass nur durch ein konsequentes ,desaportuguesamento‘ (Ngunga 2021) der Namenslandschaft Mosambiks im Einklang mit den jeweiligen Lokalsprachen der Bantugruppe die endgültige Befreiung vom (portugiesischen) Kolonialismus erreicht und die eigene nationale Identität gestärkt werden könne. Allerdings steht dabei auch eine Einrichtung wie das 2009 geschaffene Instituto Nacional de Nomes Geográficos Moçambicanos (INGEMO) u. a. vor dem Problem, inwieweit die angestrebte Harmonisierung der Ortsnamen angesichts der Tatsache, dass die ursprüngliche Bedeutung der Namen in den ihnen zugrunde liegenden Sprachen oft kaum noch rekonstruierbar sind, ihrerseits mehr als symbolischer Natur sein und etwa historisch-linguistischen Kriterien standhalten kann.\",\"PeriodicalId\":431429,\"journal\":{\"name\":\"apropos [Perspektiven auf die Romania]\",\"volume\":\"1 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2022-07-26\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"apropos [Perspektiven auf die Romania]\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.15460/apropos.8.1930\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"apropos [Perspektiven auf die Romania]","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.15460/apropos.8.1930","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
摘要
莫桑比克的许多昂贵便于使用的地图还获得了许多殖民时代的顶级名牌,自1975年赢得独立以来,这些名牌其实早已(再次)出现在非洲名字上,但国内对土著名字不正确的批评正在日益强烈。在这背后的思想是,必须通过莫桑比克国名的统一的、灾难性的葡萄牙(negamamento),与当地语言一致,才能实现殖民主义的最终解放,并增强自己的国家身份。但也必须考虑到设立如其于2009年设立的Instituto Nacional de Nomes Geográficos Moçambicanos (INGEMO)包括前评估问题的统一围墙的鉴于原始的名字放进他们基本语言往往几乎是rekonstruierbar给出超过具有象征意义和大约能抵挡historisch-linguistischen标准.
Während sich auf vielen virtuell zugänglichen Karten Mosambiks noch zahlreiche Toponyme aus der Kolonialzeit finden lassen, die seit Erlangung der Eigenstaatlichkeit 1975 eigentlich längst (wieder) einen afrikanischen Namen tragen, wird die Kritik im Land an der unauthentischen Schreibung autochthoner Ortsnamen lauter. Hinter dieser steht der Gedanke, dass nur durch ein konsequentes ,desaportuguesamento‘ (Ngunga 2021) der Namenslandschaft Mosambiks im Einklang mit den jeweiligen Lokalsprachen der Bantugruppe die endgültige Befreiung vom (portugiesischen) Kolonialismus erreicht und die eigene nationale Identität gestärkt werden könne. Allerdings steht dabei auch eine Einrichtung wie das 2009 geschaffene Instituto Nacional de Nomes Geográficos Moçambicanos (INGEMO) u. a. vor dem Problem, inwieweit die angestrebte Harmonisierung der Ortsnamen angesichts der Tatsache, dass die ursprüngliche Bedeutung der Namen in den ihnen zugrunde liegenden Sprachen oft kaum noch rekonstruierbar sind, ihrerseits mehr als symbolischer Natur sein und etwa historisch-linguistischen Kriterien standhalten kann.