{"title":"主题性和自省","authors":"E. Kuhn","doi":"10.1515/transcript.9783839421963.89","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Als subjektive Einstellung wird ein Stück Film bezeichnet, welches eine spezifische Wahrnehmung aus der Perspektive eines bestimmten Subjektes präsentiert. Christian Metz unterscheidet innerhalb seiner Kategorie von subjektiven Bildern zwischen den »optisch-akustischen« und den »mentalen Fokussierungen«, wobei sich die filmische Einstellung im ersten Fall als Blickoder Hörfeld eines Ichs, im zweiten als ein inneres Bild, als ein imaginiertes, ein geträumtes oder erinnertes Bild ausweist. 1 Die subjektive Einstellung eröffnet in und hinter dem, was sie zu zeigen gibt einen unsichtbaren Innenraum, umspielt den blinden Fleck der Wahrnehmung, Zentren der Erfahrung und koppelt die wahrnehmenden und erlebenden Instanzen an sich zurück. Das Subjekt ist selbst nicht sichtbar, doch liegt es dem Gezeigten zu Grunde und infiziert die filmische Einstellung durch seine Präsenz, begleitet das Gezeigte als Blick, als Geste, als Bewusstsein oder als Aufmerksamkeit. Die subjektive Einstellung bezieht sich explizit auf seine Quelle, den wahrnehmenden, bildund tongenerierenden Ursprung und ist daher ausdrücklich und sichtbar Hervorgebrachtes. Den Film unter den Bedingungen von Subjektivität zu verstehen kann bedeuten, ihn auf den Akt der Produktion zu besinnen und seinen Status als","PeriodicalId":221490,"journal":{"name":"Im Netz der Eindeutigkeiten","volume":"4 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2013-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Subjektivität und Selbstreflexion\",\"authors\":\"E. Kuhn\",\"doi\":\"10.1515/transcript.9783839421963.89\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Als subjektive Einstellung wird ein Stück Film bezeichnet, welches eine spezifische Wahrnehmung aus der Perspektive eines bestimmten Subjektes präsentiert. Christian Metz unterscheidet innerhalb seiner Kategorie von subjektiven Bildern zwischen den »optisch-akustischen« und den »mentalen Fokussierungen«, wobei sich die filmische Einstellung im ersten Fall als Blickoder Hörfeld eines Ichs, im zweiten als ein inneres Bild, als ein imaginiertes, ein geträumtes oder erinnertes Bild ausweist. 1 Die subjektive Einstellung eröffnet in und hinter dem, was sie zu zeigen gibt einen unsichtbaren Innenraum, umspielt den blinden Fleck der Wahrnehmung, Zentren der Erfahrung und koppelt die wahrnehmenden und erlebenden Instanzen an sich zurück. Das Subjekt ist selbst nicht sichtbar, doch liegt es dem Gezeigten zu Grunde und infiziert die filmische Einstellung durch seine Präsenz, begleitet das Gezeigte als Blick, als Geste, als Bewusstsein oder als Aufmerksamkeit. Die subjektive Einstellung bezieht sich explizit auf seine Quelle, den wahrnehmenden, bildund tongenerierenden Ursprung und ist daher ausdrücklich und sichtbar Hervorgebrachtes. Den Film unter den Bedingungen von Subjektivität zu verstehen kann bedeuten, ihn auf den Akt der Produktion zu besinnen und seinen Status als\",\"PeriodicalId\":221490,\"journal\":{\"name\":\"Im Netz der Eindeutigkeiten\",\"volume\":\"4 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2013-12-31\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Im Netz der Eindeutigkeiten\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/transcript.9783839421963.89\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Im Netz der Eindeutigkeiten","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/transcript.9783839421963.89","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Als subjektive Einstellung wird ein Stück Film bezeichnet, welches eine spezifische Wahrnehmung aus der Perspektive eines bestimmten Subjektes präsentiert. Christian Metz unterscheidet innerhalb seiner Kategorie von subjektiven Bildern zwischen den »optisch-akustischen« und den »mentalen Fokussierungen«, wobei sich die filmische Einstellung im ersten Fall als Blickoder Hörfeld eines Ichs, im zweiten als ein inneres Bild, als ein imaginiertes, ein geträumtes oder erinnertes Bild ausweist. 1 Die subjektive Einstellung eröffnet in und hinter dem, was sie zu zeigen gibt einen unsichtbaren Innenraum, umspielt den blinden Fleck der Wahrnehmung, Zentren der Erfahrung und koppelt die wahrnehmenden und erlebenden Instanzen an sich zurück. Das Subjekt ist selbst nicht sichtbar, doch liegt es dem Gezeigten zu Grunde und infiziert die filmische Einstellung durch seine Präsenz, begleitet das Gezeigte als Blick, als Geste, als Bewusstsein oder als Aufmerksamkeit. Die subjektive Einstellung bezieht sich explizit auf seine Quelle, den wahrnehmenden, bildund tongenerierenden Ursprung und ist daher ausdrücklich und sichtbar Hervorgebrachtes. Den Film unter den Bedingungen von Subjektivität zu verstehen kann bedeuten, ihn auf den Akt der Produktion zu besinnen und seinen Status als