{"title":"第一次序言发行量","authors":"Jürgen Handke","doi":"10.5771/9783828875302-1","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Dieses neue Lexikon stellt die mythologischen und historischen Gestalten der griechisch-römischen Antike vor, die als Sujet von bildender Kunst, Dichtung und Musik die europäische Kultur über die Jahrhunderte hinweg geprägt haben und bis heute lebendig geblieben sind. Für Auswahl und Darstellung der antiken Gestalten in diesem Lexikon sind Intensität und Art ihres Fortlebens als Sujet antiker und nachantiker Kunst und Kultur der leitende Gesichtspunkt. Unser Interesse richtet sich auf die tradierten Vorstellungen von diesen Gestalten, auf die Geschichten, die über sie in Umlauf waren, an denen ständig fortgesponnen wurde und die den Fundus für das stoffgeschichtliche Fortleben bilden. Dies gilt für die fiktiven Gestalten der antiken Mythologie ebenso wie für die Gestalten der antiken Historiographie, die hier erstmals eine umfassende stoffgeschichtliche Erschließung erfahren. Der Unterschied zwischen fiktiven und historisch bezeugten Gestalten spielt dabei nur eine Nebenrolle. Schon in der antiken Historiographie sind die Grenzen fließend. Für die künstlerische und literarische Wirkungsgeschichte, auf die dieses Lexikon den Schwerpunkt legt, zählen gute Geschichten und interessante Charaktere allemal mehr als historische Wahrheit im buchstäblichen Sinn. Die Artikel dieses Lexikons bieten im Kopf eine Kurzcharakterisierung der jeweiligen Gestalt und die Angabe der wichtigsten antiken Quellen. Es folgt im ersten Teil eine Zusammenfassung der Hauptzüge der Gestalt und ihrer Geschichte, wie sie in der antiken Literatur überliefert sind, sowie ein kurzer Überblick über literarische Varianten und kunstgeschichtliche Zeugnisse in der Antike. Der zweite Teil der Artikel zeichnet das nachantike Fortleben in bildender Kunst, Literatur und Musik in seinen wichtigsten Stationen und Beispielen bis zur Gegenwart nach. Den Abschluss bilden Kurzhinweise auf Forschungsliteratur zu den einzelnen Artikeln, die in der umfangreichen Gesamtbibliographie zu dem Lexikon (S. 695ff.) vollständig aufgeführt ist. Gelegentlich wurden auch Gestalten ohne bedeutenderes Fortleben aufgenommen, wenn dies zur Verdeutlichung der Bezüge in einem größeren Zusammenhang von Geschichten sinnvoll erschien. Die Götter und Göttinnen, halbgöttlichen und sterblichen Gestalten der antiken Mythologie hatten viele Funktionen. Sie erklärten das Entstehen der Welt und der Menschheit, das Wirken von Naturerscheinungen, den Ursprung von Städten und Völkern und standen am Anfang der Genealogie wichtiger Familien. Sie waren Ausdruck religiösen Denkens und der Grundvorstellungen über das menschliche Dasein. 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