{"title":"移民和奥地利的犯罪","authors":"W. Fuchs","doi":"10.5771/0934-9200-2019-2-185","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Beitrag stellt einige sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Migration und Kriminalität in Österreich vor. Obwohl die Rate der angezeigten Kriminalität in Österreich rückläufig ist, sind die absoluten Zahlen und Anteile fremder Tatverdächtiger, Verurteilter und Gefangener in der jüngsten Vergangenheit angestiegen. Menschen nicht-österreichischer Nationalität sind in den amtlichen Kriminalstatistiken überrepräsentiert. Wenn man jedoch mobile, nicht im Inland wohnhafte Gruppen aus der Anzeigenstatistik herausrechnet, reduziert sich die erhöhte „Ausländerkriminalität“. Stellt man dann noch die unterschiedliche soziodemographische Zusammensetzung der Teilpopulationen (Anteile junger Männer, Teilhabechancen durch Bildung und Arbeit) in Rechnung, so lässt sich die vermeintlich stärkere strafrechtliche Auffälligkeit von Personen ohne inländischen Pass zur Gänze auf gesellschaftliche Faktoren zurückführen. Der politisch-mediale Diskurs um Kriminalität und Migration ist in Österreich indessen teilweise durch „moralische Panik“ gekennzeichnet.","PeriodicalId":198233,"journal":{"name":"Neue Kriminalpolitik","volume":"15 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Migration und Kriminalität in Österreich\",\"authors\":\"W. Fuchs\",\"doi\":\"10.5771/0934-9200-2019-2-185\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Der Beitrag stellt einige sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Migration und Kriminalität in Österreich vor. Obwohl die Rate der angezeigten Kriminalität in Österreich rückläufig ist, sind die absoluten Zahlen und Anteile fremder Tatverdächtiger, Verurteilter und Gefangener in der jüngsten Vergangenheit angestiegen. Menschen nicht-österreichischer Nationalität sind in den amtlichen Kriminalstatistiken überrepräsentiert. Wenn man jedoch mobile, nicht im Inland wohnhafte Gruppen aus der Anzeigenstatistik herausrechnet, reduziert sich die erhöhte „Ausländerkriminalität“. Stellt man dann noch die unterschiedliche soziodemographische Zusammensetzung der Teilpopulationen (Anteile junger Männer, Teilhabechancen durch Bildung und Arbeit) in Rechnung, so lässt sich die vermeintlich stärkere strafrechtliche Auffälligkeit von Personen ohne inländischen Pass zur Gänze auf gesellschaftliche Faktoren zurückführen. Der politisch-mediale Diskurs um Kriminalität und Migration ist in Österreich indessen teilweise durch „moralische Panik“ gekennzeichnet.\",\"PeriodicalId\":198233,\"journal\":{\"name\":\"Neue Kriminalpolitik\",\"volume\":\"15 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"1900-01-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Neue Kriminalpolitik\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.5771/0934-9200-2019-2-185\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Neue Kriminalpolitik","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/0934-9200-2019-2-185","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
Der Beitrag stellt einige sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Migration und Kriminalität in Österreich vor. Obwohl die Rate der angezeigten Kriminalität in Österreich rückläufig ist, sind die absoluten Zahlen und Anteile fremder Tatverdächtiger, Verurteilter und Gefangener in der jüngsten Vergangenheit angestiegen. Menschen nicht-österreichischer Nationalität sind in den amtlichen Kriminalstatistiken überrepräsentiert. Wenn man jedoch mobile, nicht im Inland wohnhafte Gruppen aus der Anzeigenstatistik herausrechnet, reduziert sich die erhöhte „Ausländerkriminalität“. Stellt man dann noch die unterschiedliche soziodemographische Zusammensetzung der Teilpopulationen (Anteile junger Männer, Teilhabechancen durch Bildung und Arbeit) in Rechnung, so lässt sich die vermeintlich stärkere strafrechtliche Auffälligkeit von Personen ohne inländischen Pass zur Gänze auf gesellschaftliche Faktoren zurückführen. Der politisch-mediale Diskurs um Kriminalität und Migration ist in Österreich indessen teilweise durch „moralische Panik“ gekennzeichnet.