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Rekontextualisierung von Hate Speech als Aneignungsund Positionierungsverfahren in Sozialen Medien
Hate Speech wird im vorliegenden Aufsatz nicht als Medium der Herabwurdigung betrachtet, sondern als Positionierungsverfahren. Es handelt sich bei Hate Speech Liebert (2015, 176) zufolge um eine „unorganisierte [...] Praktik" innerhalb der Online-Kommunikation. Das wurde erstens bedeuten, dass keine strategische Dekonstruktion einer spezifischen Identitat damit verbunden ist, wie das etwa beim Cybermobbing der Fall ware. Es gibt also keine Verabredungen und gruppenkonstitutiven Prozesse auserhalb der medial vermittelten Kommunikation. Es scheint jedoch auch die diskursdynamischen Prozesse auszublenden, die sich ad hoc „organisieren", wo Hassrede praktiziert wird. Zweitens ruft der Terminus der „Unorganisiertheit" die Assoziation einer strukturellen Unterspezifikation auf und damit das Bedurfnis nach einer prazisierenden Definition fur diese Praktik. Drittens ware davon auszugehen, dass Hass-Kommentare verstreut an Diskursorten und zu willkurlichen Diskurszeiten auftreten, die deshalb nicht vorhersagbar sind.