In Zürich

Vor genau 20 Jahren erhielt Manès Sperber den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Seine Rede in der Paulskirche, in der er sich für die Stationierung von atomaren Mittelstreckenraketen in Deutschland aussprach, löste mitten in der Zeit der Friedensbewegung eine heftige öffentliche Kontroverse aus. Aber auch ohne diese Publizität hätte man am Anfang der 80er Jahre nicht erklären müssen, wer Manès Sperber war. Er erreichte mit der Romantrilogie »Wie eine Träne im Ozean« und mit der dreiteiligen Autobiographie »All das Vergangene ...« eine breite Leserschaft, und auch eine kritische Biographie über Alfred Adler wurde stark beachtet. Heute kennen ihn nur noch wenige, und fast niemand weiss, dass gerade Zürich eine entscheidende Station im Leben dieses grossen europäischen Schriftstellers war.