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1.2 Die Kontextuierung: Die Doppelstruktur der Soziologie als „soziologischer Problembär“
Befragt man die Soziologie selbst, wird deutlich, dass sie ihr Verhältnis zu ihrem Untersuchungsgegenstand überwiegend als Problem wahrnimmt. Man fühlt sich erinnert an den Problembären Bruno, der sich im Jahr 2006 aus seinem Revier im italienischen Naturpark Adamello-Brenta entfernte und über den Edmund Stoiber in einer Rede sagte: „[...] der normal sich verhaltende Bär lebt im Wald, geht niemals – äh – raus und – äh – reißt vielleicht – äh – ein bis zwei Schafe im Jahr. Äh. Wir haben dann einen Unterschied zwischen dem normal sich verhaltenden Bär, dem Schadbär und dem, äh, Problembär.“8 Zugegeben: Der Vergleich dient mehr der Polemisierung als der akkuraten Beschreibung. Dennoch: Bleibt die Soziologie in ihren geschützten Sphären, ist die Welt eigentlich in Ordnung. Tritt sie jedoch heraus, mögen dies einige mitunter als schädlich für die Disziplin empfinden. Auch wenn dies nicht alle Soziolog(inn)en in dieser Schärfe mittragen, so würden sie den Schritt nach draußen doch zumindest als Problem beschreiben. Dieser Problembär findet in der Literatur drei unterschiedliche Charakterisierungen: 1. Das Theorie-Praxis-Problem der Soziologie; 2. Das Wertproblem der Soziologie und 3. Das Grenzproblem der Soziologie.