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Zu genannten Mathematikern der TH Dresden nach dem Krieg
Was wurde aus den noch lebenden Mathematikprofessoren der Ära Kowalewski – Lagally nach dem 2. Weltkrieg? Über Bernhard Schilling in der NS-Zeit erfahren wir Überraschendes. Walther Ludwig, seit 1939 emeritiert, im Februar 1945 nach vollständiger Ausbombung zunächst nach Süddeutschland gezogen, meldete sich zur Arbeit an der TH Dresden zurück. Friedrich Adolf Willers, Vertreter von Max Lagally während dessen fortschreitender Erkrankung und seit 1944 dessen Nachfolger auf dem Lehrstuhl für Angewandte Mathematik, spielte eine wichtige Rolle beim Neuaufbau der TH Dresden und ihrer mathematischen Institute. Paul Eugen Böhmer wurde politisch entlastet und durfte an der TH lehren, wenn auch nur auf Honorarbasis, – aber mit einer großzügigen Regelung der aus seiner früheren Professur erwachsenen Rentenansprüche. Gerhard Kowalewski erlebte das Kriegsende an den Prager deutschen Hochschulen, an die er 1939 vom Reichserziehungsminister beordert worden war, und siedelte Ende 1946 von Prag nach Bayern um. Von einer Münchner Spruchkammer 1947 als »Mitläufer« eingestuft, erhielt er Lehraufträge von der PhilosophischTheologischen Hochschule Regensburg und der TH München, – trotz einer Beurteilung von der TH Dresden, die den Tatsachen seines Dresdner Wirkens in der NS-Zeit nicht gerecht wurde.